Jedes Jahr verenden rund 600 ausgediente Frachtschiffe, Chemietanker und andere Kähne aus Industrienationen an Asiens Stränden. Sie werden nach ihrer letzten Fahrt auf riesigen Schiffsfriedhöfen in Bangladesh, Indien oder Pakistan verschrottet. Der Gewinn bringende Handel floriert. Für Reederein ist der Verkauf an Verschrottungsländer eine lukrative Art, amortisierte Kähne samt Giften an Bord loszuwerden. Die Abnehmer erhalten so zwar dringend benötigten Stahl. Doch es ist ein schmutziges Geschäft: Die auf den Verschrottungsplätzen herrschenden Arbeitsbedingungen und Umweltstandards sind katastrophal.


© Pierre Gleizes / Greenpeace

Zürich. Tausende sind laut Schätzungen in den
vergangenen 20 Jahren an Langzeit-Vergiftung durch ungeschützten
Kontakt mit toxischen Substanzen oder bei Unfällen
gestorben.Greenpeace setzt sich deshalb dafür ein, dass
ausrangierte Schiffe künftig vor ihrer letzten Reise fachgerecht
entgiftet werden oder unter die Basler Konvention fallen müssen,
laut der Chemiemüll-Export von OECD- in Nicht-OECD-Länder verboten
ist.

Vom 12. bis zum 14. Dezember treffen sich in
Genf Vertreter der Basler Konvention, der Internationalen
Arbeitsorganisation (ILO) und der Internationalen
Seefahrtsorganisation (IMO), um gemeinsam ein Regelwerk für das
Abwracken von Schiffen auszuarbeiten. Greenpeace begleitete den
Start des Treffens mit Aktionen in Bangladesh, Indien, Frankreich
und in der Schweiz, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Gleichentags veröffentlichte die Umweltorganisation zusammen mit
Human Rights (IFHR) einen Report, der die Geschichten von 110 beim
Shipbreaking umgekommenen Menschen dokumentiert.