Treibnetzfischer haben die Crew des Greenpeace-Schiffes Rainbow Warrior massiv bedroht. Sie waren mit zwei Booten vor der Südküste Italiens unterwegs. Als Greenpeacer die illegalen, 15 Kilometer langen Treibnetze konfiszieren wollten, drohten die mit Messern bewaffneten Piratenfischer mit der Enterung der Rainbow Warrior. «Treibnetze sind illegal», sagt Yves Zenger von Greenpeace Schweiz. «Es ist skandalös, dass die italienische Regierung und die europäische Gemeinschaft nicht dazu in der Lage sind, ihre eigenen Verbote durchzusetzen.»


© Roger Grace / Greenpeace

Zürich/Mittelmeer. Die europäische Gemeinschaft
brauchte sechs Jahre um das Treibnetzverbot der Vereinten Nationen
von 1992 zu akzeptieren und weitere vier Jahre um es
rechtsverbindlich zu machen. Greenpeace hatte bereits in den
neunziger Jahren gegen diese lebensverachtende Fischereipraxis
mobil gemacht. Doch trotz der folgenden politischen
Lippenbekentnisse sind heute, 14 Jahre nach dem Verbot über 400
Treibnetzfischerboote im Mittelmeer im Einsatz. Die EU schaut
tatenlos zu. Der Beifang in den Treibnetzen ist enorm: Noch immer
sterben darin unzählige Delfine, Haie oder Meeresvögel.