Der isländische Fischereiminister Einar Kristinn Gudfinnsson hat gestern die Rückkehr seines Landes zum kommerziellen Walfang angekündigt. Neben Zwergwalen stehen nun auch die stark bedrohten Finnwale auf der Abschussliste.


© Nick Cobbing / Greenpeace

Zürich/Hamburg. Island argumentiert wie
Norwegen, das zweite Land, das trotz bestehendem Walfangmoratorium
offiziell Wale zu kommerziellen Zwecken erlegt. Der Vorwand für die
Jagd: Die wachsenden Zwergwal-Populationen im Nordatlantik würden
zunehmend die Fischbestände bedrohen. Dass die Überfischung der
Weltmeere von Menschen verursacht wird, bestätigt hingegen auch die
Welternährungsorganisation FAO.

Allein im vergangenen Jahrhundert wurden rund 2,7 Millionen Wale
durch direkten Walfang erlegt. Mittlerweile sind die Tiere
zusätzlich einer weit grösseren Bedrohung ausgesetzt: Die
zunehmende Verschmutzung der Meere, Überfischung und andere
Gefahren haben es verhindert, dass sich die meisten Arten bis heute
erholt haben.