Greenpeace hat Grund zum Feiern: Das Jahr 2006 hat sich doch noch zu einem guten Jahr für den Baikalsee entwickelt. Die heftig umstrittene Pazifik-Ölpipeline, die den See akut bedroht hätte, bekommt eine andere Trasse. Ursprünglich sollte die Pipeline auf einer Länge von 100 Kilometern bis auf 800 Meter ans Ufer des Weltnaturerbes Baikal heranführen. Nun wird sie mindestens 250 Kilometer entfernt gebaut.


© Takeshi Mizukoshi / Greenpeace

Zürich/Hamburg. Um die längste Pipeline der Welt von Sibirien bis ans japanische Meer war ein heftiger Kampf entbrannt. Der russische Konzern Transneft hatte unter Missachtung von Umweltauflagen die Route geändert. Sie sollte jetzt durch das erdbebengefährdete Gebiet nördlich des Baikalsees führen. Hier liegt auch eines der Wassereinzugsgebiete des Sees. Erkundungsarbeiten waren schon im Gange – illegal.

Greenpeace protestierte gegen die neue Trasse und erhielt im Januar 2006 Unterstützung von Experten der russischen Umweltbehörde Rostechnadsor. Sie bescheinigten Transneft, bei der Planung russische und internationale Gesetze missachtet zu haben. Zwei der Wissenschaftler bewiesen angesichts anonymer Drohanrufe besonderen Mut. Sie traten zusammen mit Greenpeace-Experten auf einer Pressekonferenz gegen den geplanten Verlauf der Pipeline auf.