Eine der grössten globalen Quellen für klimaschädliche Treibhausgase ist die Landwirtschaft. Der von Greenpeace heute veröffentlichter Report zeigt auf, dass bis zu einem Drittel der weltweiten Treibhausgase aus der Landwirtschaft stammen, unter anderem durch die Überdüngung der Äcker mit Stickstoff. Autor des Reports ist der Wissenschaftler Pete Smith von der britischen Universität Aberdeen. Er verfasste bereits den Landwirtschaftsteil des 4. Berichtes des UN-Klimarates IPCC zum Zustand des Weltklimas.

Deutsche Zusammenfassung des Greenpeace-Reports

Cool Farming: Climate Impacts of Agriculture and Mitigation Potential

«Der Ausstoss von klimaschädlichen Treibhausgasen in der industriellenLandwirtschaft hat einen kritischen Punkt erreicht, es müssen dringend Massnahmen getroffen werden, » sagt Landwirtschaftsexperte Alexander Hissting von Greenpeace. «Mit einfachen Mitteln kann die Landwirtschaft zu einem natürlichen Speicher von Treibhausgasen werden und so dem Klimawandel entgegenwirken. Die von hohem Energieeinsatz und Chemikalien abhängige industrielle Landwirtschaft darf nicht weiter staatlich unterstützt werden. »

Die Landwirtschaft erzeugt Methan, Lachgas und CO2 vor allem durch den übermäßigen Einsatz von Stickstoffdünger, Urwaldrodungen für Acker- und Weideland, die Zerstörung von Böden und die intensive Tierhaltung. Weltweit belaufen sich die Emissionen auf 17 – 32 Prozent des gesamten vom Menschen verursachten Ausstosses von Treibhausgasen. Das entspricht aktuell 8,5 – 16,5 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr. Äquivalente bezeichnen eine gemeinsame Bewertung für Treibhausgase. Methan und Lachgas werden dabei entsprechend ihrer Klimawirksamkeit in Bezug zu CO2 gesetzt.

Die Überdüngung der Böden ist nach Berechnungen von Greenpeace der grösste Verursacher von Treibhausgasemissionen in der landwirtschaftlichen Produktion. 2,1 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente gehen jedes Jahr auf das Konto der Stickstoffdüngemittel. Die Überdüngung führt zu Lachgasemissionen, die fast 300-mal so klimazerstörend sind diejenige von CO2. Greenpeace nennt als Klimaschutzmassnahmen in der Landwirtschaft, den Kunstdünger-Einsatz zu verringern, brachliegende Böden zu vermeiden, den Humusanteil auf dem Acker zu erhöhen sowie weniger Fleisch zu erzeugen.

Gesamter Greenpeace-Report

Cool farming: Climate impacts of agriculture and mitigation potential