Vor einem Jahr hat Greenpeace den grössten Skandal in der Geschichte des japanischen Walfangs aufgedeckt. Die beiden Greenpeace-Mitarbeiter Junichi Sato und Toru Suzuki stellten damals aus einem Lagerhaus einen Karton mit Walfleisch sicher, um zu beweisen, dass die Crew des Walfängers «Nissin Maru» bestes Fleisch im Wert von einigen Tausend Franken für die eigene Bereicherung abgezweigt hat. Den beiden drohen nun mehrjährige Haftstrafen. Im Prozess gegen die beiden werden fundamentale Menschenrechte mit Füssen getreten.


15.05.2008: Tokyo, 15.05.2008: Greenpeace-Mitarbeiter Toru Suzuki, Junichi Sato und Greenpeace-Geschäftsleiter Jun Hoshikawa (von rechts nach links) bei der Übergabe des sichergestellten Walfleisches an die Staatsanwaltschaft. © Naomi Toyoda / Greenpeace

Der Fall ist brisant, wird doch in Japan der Walfang – angeblich zu wissenschaftlichen Zwecken – grosszügig mit Steuergeldern subventioniert. So brisant anscheinend, dass die japanische Regierung von Anfang an auf Gegenangriff gegangen ist. Gelingt es ihr, die beiden Greenpeace-Mitarbeiter zu Kriminellen zu stempeln, ist für Greenpeace Japan die Aberkennung des Status als Nonprofitorganisation nicht mehr weit. Die Walkampagne würde dadurch empfindlich geschwächt, was durchaus politische Absicht ist.

Hintergründe und Chronologie zum Walfleisch-Skandal