Das Konsumentenmagazin «A Bon Entendeur» des Westschweizer Fernsehens TSR hat Qualitätsproben bei Honig gemacht. Ein Teil der in der gestrigen Sendung vorgestellten Tests hatte Greenpeace Schweiz in Auftrag gegeben: Importierter Honig ist teilweise mit Gentech-Pollen kontaminiert, Schweizer Honig ist unbelastet. Das zeigt, dass der Gentech-Anbau zwangsläufig zur Verunreinigung von gentechfreien Lebensmitteln führt.

Greenpeace hat 20 ausländische und zwei
Schweizer Honigsorten auf Gentech-Pollen testen lassen. In sechs
der ausländischen Produkte fanden sich Spuren von Gentech-Pollen.
Diese stammen aus Gentech-Mais, -Raps oder -Soja. Ein
Rapsblüten-Honig kommt aus Kanada, die anderen sind Mischungen aus
verschiedenen Ländern Nord-, Süd-, Mittelamerikas und Europas. Die
Schweizer Honige sind gentechfrei.

Genmanipulierte Pflanzen werden vor allem in
Nord- und Südamerika angebaut. Seit deren Einführung vor rund zehn
Jahren kommt es dort regelmässig zur Verunreinigung von
gentechfreiem Saatgut sowie von gentechfreien Kulturen und
Lebensmitteln. Wo immer die Wahlmöglichkeit besteht, lehnen
Konsumenten Gentech-Lebensmittel ab. In Gentech-Kulturen werden
zunehmend giftige Spritzmittel eingesetzt, und insektenabtötende
Gentech-Pflanzen dezimieren nicht nur Schädlinge, sondern gefährden
auch Nützlinge. Durch Parasitenbefall geschwächte Bienenvölker
vertragen Gentech-Pollen schlechter als gesunde: Forscher haben in
solchen Völkern eine erhöhte Sterblichkeit festgestellt.

«Damit Schweizer Honig auch weiterhin ein
Naturprodukt bleibt, braucht es klare politische Entscheidungen und
verschärfte Kontrollen», sagt Yves Zenger, Mediensprecher von
Greenpeace Schweiz. Verschiedene europäische Länder haben bereits
Anbau-Verbote für Gentech-Mais eingeführt. In der Schweiz steht in
diesem Jahr die Debatte zur Verlängerung des Anbau-Moratoriums an.
Greenpeace fordert den Lebensmittelhandel auf, seine
Kontrollsysteme zu verschärfen und nur noch gentechfreien Honig zu
verkaufen.

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