Die Arktis ist eines der letzten nahezu intakten grossen Ökosysteme dieser Erde – mit einer atemberaubenden Artenvielfalt und Schönheit. Doch die Region ist bedroht durch den Abbau fossiler Rohstoffe, das Ausbeuten der Fischbestände und den Klimawandel. Wissenschaftler und Experten von Greenpeace haben im Sommer 2009 eine mehrmonatige Forschungsreise unternommen, um die Situation zu dokumentieren.

Von Juni bis September 2009 waren Klima- und Gletscherforscher mit dem Greenpeace-Schiff «Arctic Sunrise» unterwegs. Sie vermassen Eisschollen und Eisgebirge in der Arktis und bestimmten die Dicke von Eisflächen und Gletschern. Die Messreihen werden zurzeit analysiert und fliessen in die Rechenmodelle des Weltklimarates IPCC ein. Den amerikanischen Klimaprofessor Gordon Hamilton beunruhigt vor allem das rasche Abschmelzen des Grönlandeises. «Die Süsswassergletscher schieben sich immer schneller ins Meer. Der Meeresspiegel steigt dadurch rascher als bisher angenommen», erklärte er nach dem Abschluss der Forschungsreise. Ein Grund für das raschere Abschmelzen sind subtropische Meeresströmungen, die bis an die Front von Helheim-, Kangerdlugssuaq- und 79°-Nord-Gletscher heranreichen. Bisher wurden sie nur weitab von der Küste beobachtet.

Update 12. Februar 2010

Greenpeace Fotograf Nick Cobbing hat den 2. Preis beim World Press Photo Wettbewerb in der Kategorie «Natur» mit dem nebenstehenden Foto gewonnen. Herzliche Gratulation!

© Greenpeace / Nick Cobbing