Islands Walfänger auf der «Hvalur 9» haben letzten Freitag die ersten beiden Finnwale in dieser Saison getötet. Die Tiere wurden in den frühen Morgenstunden in der Walfangstation Hvalförður angelandet und anschliessend sofort zerlegt. Insgesamt 150 Tiere dieser Walart, die auf der «Roten Liste der bedrohten Tierarten» der Weltnaturschutzunion IUCN als «stark gefährdet» gelistet ist, wurden in diesem Sommer von Island zur Jagd freigegeben. Die enorm hohe Fangquote wurde noch von der inzwischen zurückgetretenen isländischen Regierung freigeben. Dennoch hat auch die neue Regierung es bis jetzt unterlassen, die umstrittene Fangquote zurückzunehmen. Und das, obwohl sie sich mehrmals deutlich gegen den Walfang ausgesprochen hat.

19. Juni 2009: Die ersten zwei getöteten Finnwale werden von der «Hvalur 9» an Land geschleppt © Greenpeace

Die Umwelt-Politik eines ganzen Landes wird also nur von dem Walfänger Kristjan Loftsson und seinem Unternehmen «Hvalur efh» diktiert. Damit wird der Ruf eines ganzen Land den Interessen eines einzelnen Unternehmers geopfert. Den Gewinn, den Loftsson durch den Handel mit Walfleisch machen mag, wird mit Sicherheit auf Kosten von Island – ökonomisch und politisch – gehen.

Greenpeace fordert Island auf, den Walfang einzustellen und in den Öko-Tourismus zu investieren, der unter anderem mit Walbeobachtungsfahrten dem ökonomisch angeschlagenen Land Einkommen und etliche Arbeitsplätze sichern kann. Wie eine Untersuchung von Greenpeace in Japan jüngst belegen konnte, gibt es zudem weder in Island selbst noch durch den Export nach Japan einen Markt für Walfleisch.