Wenn weltweit entschieden in die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien investiert wird, verdienen im Jahr 2030 rund sieben Millionen Menschen ihr Brot mit der Produktion von klima- und umweltfreundlichem Strom. Zu diesem Ergebnis kommt ein heute veröffentlichter Bericht von Greenpeace International und dem European Renewable Energy Council (EREC). Der Schweiz brächten konsequente Klimaschutzmassnahmen mit erneuerbaren Energien und Energieeffizienz im gesamten Energiesektor rund 60 000 neue Jobs.


Eine Umstellung der bisherigen Stromproduktion auf erneuerbare Energien würde nicht nur 10 Milliarden Tonnen CO2- Emissionen vermeiden, sondern auch 2,7 Millionen mehr Jobs schaffen als wenn weiterhin auf fossile Brennstoffe sowie auf Atomkraft gesetzt wird.

Eine Umstellung der bisherigen Stromproduktion auf erneuerbare Energien würde nicht nur 10 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen vermeiden, sondern auch 2,7 Millionen mehr Jobs schaffen als wenn weiterhin auf fossile Brennstoffe – Kohle, Erdöl und Gas – sowie auf Atomkraft gesetzt wird.

«Internationale Entscheidungsträger können die Doppelkrise – Wirtschaftsrezession und Klimawandel – bewältigen, indem sie entschlossen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz investieren,» sagt Sven Teske, Greenpeace-Energieexperte und Hauptautor des neuen Berichts «Working for the Climate: Renewable Energy & The Green Job (R)evolution». «Für jeden Job, der in der Kohleindustrie verloren geht, schafft die Energiewende drei neue im erneuerbaren Stromsektor. Wir können uns für grüne Arbeitsplätze und Wachstum entscheiden oder aber für Arbeitslosigkeit und den ökologischen und sozialen Kollaps.»

Die Berechnungen des heute in Canberra/ Australien veröffentlichten Berichts basieren auf dem Greenpeace-Energieszenario «Energy (R)evolution», mit dem die weltweiten CO2-Emissionen bis im Jahr 2050 um mindestens 50 Prozent reduziert werden sollen (gemessen am Ausstoss von 1990). Führende Mitglieder des UN-Weltklimarates IPCC fordern inzwischen sogar eine Reduktion der CO2-Emissionen um bis zu 85 Prozent. Gemäss den Berechnungen von Greenpeace erfordert allein schon eine Reduktion um 50 Prozent bis 2050 eine Verneunfachung des Einsatzes von erneuerbaren Energien.

60.000 neue Arbeitsplätze in der Schweiz

IIn der Schweiz könnten nach Schätzungen von Greenpeace im gesamten Energiesektor durch die verstärkte Förderung erneuerbarer Energien und durch Energieeffizienz-Massnahmen bis 2030 rund 60.000 zusätzliche Jobs geschaffen werden. Diese Zahl entspricht mehr als einem Drittel der heutigen Arbeitslosen. Dabei würden vor allem Hersteller von effizienten und sauberen Energietechnologien, das einheimische Gewerbe und die Beschäftigten in den Bereichen Bau, Energieplanung, Gebäudesanierungen, Installation, Wärme- und Stromproduktion profitieren.

Annette Reiber, Energieeffizienz-Campaignerin von Greenpeace Schweiz «Es ist höchste Zeit, dass die Schweiz die Klimaszenarien des Weltklimarates ernst nimmt und entschieden in erneuerbare Energien investiert. Mit weitsichtigen Entscheidungen können neue Arbeitsplätze geschaffen und die klimaschädlichen CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent reduziert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es eine kluge Mischung von Fördergeldern und Vorschriften. Sektorübergreifende und spürbare Energie- und CO2-Steuern, die Ausweitung der kostendeckenden Einspeisevergütung und eine Sanierungspflicht sind dafür wichtige Massnahmen.»

Weitere Informationen:

Bericht Green Job (R)evolution (englisch)

Medien-Zusammenfassung Job (R)evolution (englisch)

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