Während ich dies hier schreibe, richten sich meine Blicke beunruhigt in den Indonesischen Regenwald ins Greenpeace-Klimacamp, wo die Behörden gerade unsere AktivistInnen drangsalieren und die Räumung vorbereiten.

Während ich dies hier schreibe, richten sich meine Blicke beunruhigt in den Indonesischen Regenwald ins Greenpeace-Klimacamp, wo die Behörden gerade unsere AktivistInnen drangsalieren und die Räumung vorbereiten.

So wird der Widerstand für einen Moment vertrieben… aber nur kurz. Denn Klimaschutz ist auf der ganzen Welt das grosse Thema. Der heute veröffentlichte Bericht des Gfs-Forschungsinstituts zeigte die Klimaerwärmung zuoberst auf dem Angstbarometer von Herr und Frau Schweizer. Auch an der ETH Zürich stand das Klima im Zentrum: Dort fand gestern, Donnerstag, eine Infoveranstaltung statt, wo auch Bundesrat Leuenberger einen Auftritt hatte. „Es wird kein Wunder von Kopenhagen geben“, lautete seine Botschaft. Entscheidungsträger scheinen gerade krampfhaft die Erwartungen der Menschen dämpfen zu wollen: Billig.

Leuenberger bezeichnete auch gleich die Schuldigen. Die OPEC zum Beispiel forderten Kompensationen für Ausfälle bei den Erdöleinnahmen. Es sei aber dahingestellt, ob diese groteske (aber wahre!) Meldung aus dem Mund unseres Klimaministers die rund 1000 Zuhörer darüber hinweg täuschen konnte, dass auch die Schweiz eine schändlich schwache Position vertritt. Unsere aus Indonesien geflohenen Orang-Utans, die auch an der ETH waren, machten ihrem Unmut jedenfalls Luft.

Nicht nur Orang-Utans, bald wird Greenpeace auch den Eisbären Asyl gewähren müssen. Wie die Zeitschrift „Science“ mit einer Studie eben belegt, schmilzt das Grönland-Eis immer schneller. Würde das gesamte Grönlandeis abtauen, stiege der Meeresspiegel um sieben Meter, viele Inselstaaten würden komplett untertauchen. New York würde wohl zum Aquarium und die Wall Street nur noch Fischfutter. (Quelle: www.klimainfo.ch)

Erste Reduktions-Neuigkeiten erreichen uns aus Brasilien. Die Regierung vermeldet, dass 2009 die Abholzung im Amazonas-Urwald auf einem historischen Tiefstand sein wird. Greenpeace fordert „Zero Deforestation“, was bei weitem noch nicht erreicht ist. Trotzdem: Präsident Lula kann mit geschwellter Brust aufgrund eines Teilerfolgs nach Dänemark reisen. Vielleicht ist dies das einsetzende Umdenken? Und vielleicht wird Urwaldschutz bald lukrativer sein, als Urwald zu massakrieren!?

c1211093Bis nach Indonesien ist diese Erkenntnis leider noch nicht vorgedrungen. Da treiben Konzerne wie APRIL und Sinar Mas noch immer ihr räuberisches, brutales Unwesen. Es geht sogar das Gerücht um, dass der Papierkonzern APRIL für morgen gedungene Schläger gegen das gewaltfreie Greenpeace-Camp mobilisiert… Wer stoppt die Verbrecher? Greenpeace bleibt auf jeden Fall so lang wie möglich und prangert die Verantwortlichen gewaltfrei aber effektiv an.

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