Alex Hauri leitet die Klimakampagne von Greenpeace Schweiz. Zum Archiv seiner Kopenhagen Serie

Alex Hauri leitet die Klimakampagne von Greenpeace Schweiz. Zum Archiv seiner Kopenhagen Serie

Alex Hauri leitet die Klimakampagne von Greenpeace Schweiz
Alex Hauri leitet die Klimakampagne von Greenpeace Schweiz

Wissen tun wir, dass sich in Kopenhagen die Unterhändler der Regierungen dieser Welt in unzähligen Arbeitsgruppen zusammengesetzt haben. Das Ziel: ein Konsens, zu dem nächste Woche die Capos, die Dons (inkl. wichtigen Damen, wie z.B. Frau Merkel), die Leute am Drücker ja oder nein sagen. Das Panoptikum der Players in und rund um die Konferenz rüstet sich fürs grosse Finale. Für einige Stunden passierte scheinbar nichts. War das die – kurze – Ruhe vor dem Sturm? Die erste grobe Böe kam rasch: Die Entwicklungländer stehen auf die Hinterbeine. Den dänischen Vorschlag, der in der Konferenz herumgeistert lassen sie sich nicht bieten. Das ist kein Konsens, dieses Mal lassen sie sich nicht wieder mit Nichts abspeisen. Die Drohung Abreise steht im Raum. Zum Glück noch nicht wahr gemacht. Denn es braucht alle. Und für Länder wie Tuvalu ist ein wirkungsvolles Abkommen schlicht eine Frage des Überlebens, Abreisen liegt nicht drin.

Damit sind die Karten nun aufgedeckt. Und hoffentlich hat damit der üble Sturm im Wasserglas, wie ihn das ominöse «Climategate» (der Hackerangriff auf sensible Daten von Klimaforschern) ausgelöst hat, nun «ausgestürmelt». Über die Triumphschreie der Klimalügner, die flux ihren Gruften entsteigen, viele Worte zu verlieren, lohnt sich nicht: Es ist – war?! – ein letztes Aufbäumen der Untoten.

Die traurige Resonanz, die sie in der Öffentlichkeit geniessen, sagt aber viel aus über die verständliche Sehnsucht von unzähligen Menschen nach einer Flucht aus dem realen Klima-Albtraum.

Vielleicht ist es ein ähnliches Gefühl wie damals im Kalten Krieg, als die Menschheit entdeckte, dass sie sich atomar selbst zerstören kann. Daraus ist ja auch Greenpeace entstanden. Nur geht es heute nicht darum, nicht aufs Knöpfchen zu drücken, sondern den Knopf von uns allen zu lösen.

Und Greenpeace? AktivistInnen haben heute morgen die renitente polnische Delegation beim Frühstück gestört und ihnen ihre Verantwortung in Erinnerung gerufen.

Auf dem von Greenpeace Schweiz errichteten Screen im Greenpeace Coffee Shop vor dem Konferenzzentrum wurde die Deutsche Regierung angeprangert: Sie wollte die bisherige allgemeine Entwicklungshilfe in ihren Klimabeitrag reinschummeln. Greenpeace hat immer gefordert, dass Klimazahlungen an die Dritte Welt nicht zulasten von Entwicklungsgeldern gehen darf. Ist ja wohl selbstverständlich! Gilt auch für die Schweiz.

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