Gestern hat Greenpeace eine internationale Kampagne gegen den Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé gestartet. Der Grund ist die Verwendung von Palmöl in Produkten wie Kit Kat, wodurch der Lebensmittelhersteller verantwortlich ist für die Vernichtung wertvoller Urwälder in Indonesien. Leidtragende dieses Raubbaus sind die dort ansässigen indigenen Völker, das Weltklima sowie die vom Aussterben bedrohten Orang-Utans. Greenpeace fordert Nestlé auf, dem indonesischen Urwald und den Orang-Utans eine Pause zu gönnen und kein Palmöl mehr zu kaufen, das aus Urwaldzerstörung stammt.


 

Greenpeace Banner vor dem Nestlé UK, Hauptsitz in Croydon, London. © Jiri Rezac / Greenpeace

Nur wenige Stunden nach Start der Kampagne liess der Konzern verlauten, dass die Verträge mit der Sinar-Mas-Gruppe, dem grössten Palmölproduzenten Indonesiens, gekündigt werden. Ist das als Erfolg zu bewerten? Leider betreibt Nestlé damit nur Augenwischerei. Denn hinter diesen Verträgen steckt nur eine kleine Palmölmenge, die vertrieben wird. Die entscheidenden Mengen Palmöl gelangen via indirekter Verträge über grosse Handelsfirmen wie Cargill zu Nestlé. Cargill wiederum ist einer der Hauptkunden der Sinar-Mas-Gruppe.

Nestlé wird also weiterhin Palmöl aus Urwaldzerstörung in Kit Kat verwenden, weil es das Palmöl von Sinar Mas über andere Lieferanten bezieht. Deswegen wird Greenpeace mit der Kampagne solange weitermachen, bis Nestlé das Unternehmen Sinar Mas endgültig und vollständig aus der gesamten Palmöl-Beschaffungskette seiner Produkte eliminiert hat.

Mehr Informationen und Zusamenfassung des Reports «Caught red handed»