Bustar Maitar ist Waldcampaigner im indonesischen Greenpeace-Büro. Er ist täglich mit den Machenschaften der Palmöl-Industrie konfrontiert. Seine Schilderungen über die Situation vor Ort sind dramatisch.


Bustar Maitar ist Waldcampaigner im indonesischen Greenpeace-Büro. Er ist täglich mit den Machenschaften der Palmöl-Industrie konfrontiert. Seine Schilderungen über die Situation vor Ort sind dramatisch.

Bustar Maitar, wie steht es wirklich um die indonesischen Regenwälder und die Orang-Utans? Wir schätzen, dass in den letzten 35 Jahren etwa 50’000 Menschenaffen ihr Leben verloren haben, weil die Papier- und Zellstoff- sowie die Palmöl-Industrie ihren Lebensraum kahlschlug. Die Tiere stehen am Rand des Aussterbens. Durch die rasante Zunahme der Ölpalm-Plantagen verschärft sich das Tempo der Zerstörung zusehends. Sogar bisher unberührte Urwaldgebiete auf Sumatra, wo viele Orang-Utans dank dem Engagement von Nichtregierungsorganisationen ein neues Zuhause finden, kommen immer mehr unter Druck. Zum Verschwinden der artenreichen Regenwälder und der Orang-Utans kommt noch, dass Indonesien durch die Abholzung mittlerweile der weltweit drittgrösste Emittent von Treibhausgasen ist, nach China und den USA.

Was kann das Greenpeace-Büro in Südostasien dagegen tun? Greenpeace kann das Problem alleine nicht lösen. Die Abholzung ist ein Problem der globalen Gemeinde. Greenpeace schafft Aufmerksamkeit, sensibilisiert die Menschen für das Problem und kann Lösungswege aufzeigen. Die Lösung durchsetzen müssen letztendlich die Politik und die Wirtschaft. Vom weltweit führenden Nahrungsmittelhersteller Nestlé zum Beispiel fordern wir unter anderem die Kündigung sämtlicher direkter und indirekter Verträge mit Lieferanten, die weiterhin Urwald abholzen, um Ölpalm-Plantagen zu errichten. Das betrifft insbesondere die Sinar-Mas-Gruppe, die besonders skrupellos vorgeht.

Spricht Greenpeace auch mit Sinar Mas? Natürlich. Wir sprechen seit drei Jahren mit dem Konzern. Es ist immer dasselbe Lied. Am Tisch sagen die Sinar-Mas-Bosse, sie seien der Umwelt gegenüber zu einem rücksichtsvollen Umgang verpflichtet. Doch draussen sieht es anders aus. Sinar Mas zerstört nachweislich weiterhin den Urwald mit seinen Orang-Utans und die für das Klima so wichtigen Torfgebiete. Unter den vielen Baumarten, die abgeholzt werden, ist auch der Sogo-Baum. Für die indigene Bevölkerung ist er eine Lebensgrundlage.

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