Greenpeace und die Grünen Baselland haben heute brisante Chemie-interne Dokumente veröffentlicht, die neue Erkenntnisse zur Deponie- und Trinkwasserproblematik liefern. Sie ermöglichen Rückschlüsse auf die finanziellen Verantwortlichkeiten und Haftungen der Verursacher bei den Muttenzer Deponien und den Schadstoffen im Basler Trinkwasser. Novartis, Syngenta und Ciba/BASF haben die Dokumente, die Greenpeace zugespielt wurden, bisher verheimlicht. Dies wirft ein schlechtes Licht auf die Informationspolitik und Glaubwürdigkeit von Novartis, Syngenta und Ciba/BASF.


Im 2006 wurden im Muttenzer Trinkwasser giftige Chemikalien nachgewiesen.

Bereits vor fünf Jahren hatte Greenpeace eine als vertraulich klassierte «Stoffliste Deponie Muttenz» von Novartis, Ciba und Syngenta veröffentlicht. Damals liessen die Chemiefirmen im Nachhinein verlauten, die für die Altlastenbearbeitung grundlegend wichtige Liste habe «den Experten und Gremien» – und somit auch den Behörden – «ohne Einschränkung zur Verfügung gestanden.» Was Novartis, Syngenta und Ciba den Behörden zur Verfügung gestellt haben wollen, war allerdings nur eine zensierte Version. Denn die zensierte Stoffliste basiert auf «Masterlisten», deren Existenz die Industrie bisher verheimlichte.

Die drei Masterlisten, die Greenpeace zugespielt erhielt und jetzt umgehend veröffentlicht, enthalten zusätzliche Informationen von grosser Brisanz: Darauf stehen Tausende von Produkten und Chemikalien. Neben jeder Chemikalie steht unter anderem der Name des verantwortlichen Chemiekonzerns sowie aus welchen firmeninternen Quellen die Informationen stammen. Die aufgelisteten Chemikalien bzw. deren Produktionsabfälle und Fehlchargen, wurden damals von den Basler Chemiekonzernen in den Muttenzer Deponien Feldreben, Margelacker und Rothausstrasse abgelagert und später teils im Grund- und Trinkwasser, von dem über 200’000 Menschen in der Region Basel trinken, nachgewiesen.

Pressemitteilung und Masterlisten

Beitrag vom Schweizer Fernsehen