Strahlenschutzexperten von Greenpeace übergaben heute dem EU-Parlament in Brüssel Behälter mit radioaktiven Proben aus Belgien, Frankreich, Großbritannien und dem Niger. Die Proben stammen aus öffentlich zugänglichen Bereichen im Umfeld von Atomanlagen in diesen Ländern und gelten nach deutschem und EU-Recht als Atommüll. Noch diesen Monat soll dem EU-Parlament eine Richtlinie zur Atommüllentsorgung vorgelegt werden, die derzeit von der EU-Kommission erarbeitet wird. Um möglichen Schaden von der Bevölkerung abzuwenden fordert Greenpeace, diese Atommüllrichtlinie sehr viel schärfer zu fassen, als bisher vorgesehen und europaweit aus der Atomenergie auszusteigen.

Strahlenschutzexperten von Greenpeace übergaben heute dem EU-Parlament in Brüssel Behälter mit radioaktiven Proben aus Belgien, Frankreich, Großbritannien und dem Niger. Die Proben stammen aus öffentlich zugänglichen Bereichen im Umfeld von Atomanlagen in diesen Ländern und gelten nach deutschem und EU-Recht als Atommüll. Noch diesen Monat soll dem EU-Parlament eine Richtlinie zur Atommüllentsorgung vorgelegt werden, die derzeit von der EU-Kommission erarbeitet wird. Um möglichen Schaden von der Bevölkerung abzuwenden fordert Greenpeace, diese Atommüllrichtlinie sehr viel schärfer zu fassen, als bisher vorgesehen und europaweit aus der Atomenergie auszusteigen.


Greenpeace Aktivisten geben Atommüll am EU-Parlament ab

© Philip Reynaers / Greenpeace

 

«Mit der geplanten Richtlinie soll der Bevölkerung vorgegaukelt werden, es gäbe eine Lösung für das Atommüllproblem», erklärt Heinz Smital, Kernphysiker und Atomexperte von Greenpeace. «Dem ist aber nicht so. Laut ersten Entwürfen erfasst die Richtlinie gar nicht den gesamten anfallenden Strahlenmüll. Und die darin vorgesehene Einlagerung von Atommüll in tiefen geologischen Schichten ist keine Lösung des Problems.» Im von Greenpeace in Auftrag gegebenen Endlager-Report Rock solid? warnen Wissenschaftler davor, dass die Lagerung radioaktiver Abfälle im Tiefengestein hochproblematisch ist und dort kaum über Jahrmillionen gesichert werden kann.


Die Fahnen von EU Ländern mit Atommüll-Problemen werden gekennzeichnet

© Philip Reynaers / Greenpeace

 

Bodenproben sind nach deutschem und EU-Recht Atommüll

«Nach geltendem Recht sind diese Proben eindeutig Atommüll. Vor Ort müssen die Menschen aber bisher ungeschützt damit leben und mit der neuen Richtlinie würde das auch so bleiben. Das ist ein Skandal und zeigt, wie komplex das Atommüllproblem ist», so Smital. Das radioaktive Material ist wegen seiner Strahlung nach deutschem und EU-Recht schwachradioaktiver Abfall und muss über Jahrhunderte von der Umwelt ferngehalten werden. «Die EU hat Ausstiegsszenarien für alle möglichen gefährlichen Substanzen, wie zum Beispiel Quecksilber. Daher sollte in der geplanten EU-Richtlinie auch die Zielsetzung enthalten sein Atommüll zu vermeiden und aus der Atomkraft auszusteigen. Aber in der geplanten EU-Richtlinie werden noch nicht einmal alle radioaktiven Abfallprodukte aus der Atomstromnutzung erfasst. Wir müssen mit dem nuklearen Wahnsinn aufhören, weil niemand abschätzen kann, welch schwere Bürde wir zukünftigen Generationen damit auferlegen.»


16 Länder der EU sind betroffen

© Philip Reynaers / Greenpeace

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