Für die Palmölproduktion gerodeter Hügel in Indonesien.

© Greenpeace / Bina Karos

Je mehr die Greenpeace- Kampagne zur Erhaltung der indonesischen Wälder und Torfgebiete Wirkung zeigt, desto mehr formieren sich unsere Gegenspieler. Wir beobachten, wie zur Zeit aus Industriekreisen rund um die Sinar-Mas-Gruppe eine regelrechte Gegenkampagne gegen Greenpeace und gleichgesinnte Umweltorganisationen geführt wird – mit einigem an  Geld- und Ressourceneinsatz. Es werden Lobbyisten angestellt und Berichte produziert welche die Greenpeace-Abklärungen als falsch und irreführend interpretieren in der Hoffnung, dass Politiker und weitere Leute darauf hineinfallen. Die wichtigste ins Feld geführte Botschaft lautet,  dass es den «Greens» nur darum geht, die indonesische Entwicklung und das Wirtschaftswachstum zu bremsen. Oder noch unverfrorener: dass die indonesische Bevölkerung in Armut verharren muss, wenn sich die Plantagenindustrie nicht weiter auf unberührten Wald- und Torfflächen ausbreiten darf. Dabei wird vieles verschwiegen, z.B. dass  Plantagenarbeiter nicht nur bloss einen Hungerslohn erhalten, sondern auch langfristig am Verlust des Waldes zu leiden haben. Gerade in den letzten Tagen hat sich  bei den fatalen Überschwemmungen in Westpapua wieder gezeigt, welchen negativen Einfluss  Entwaldung – im konkreten Fall illegale Abholzung – hat.

Anstatt ihre Energie und Ressourcen darin zu investieren, wie sie in Zukunft echt nachhaltiges Palmöl produzieren kann, ohne ihre Plantagen in weitere Regenwälder zu expandieren, denkt sich die Industrie haltlose Verschwörungsgeschichten aus, so beispielsweise, dass es geheime Absprachen zwischen Greenpeace und westlichen Wirtschaftsakteuren sowie Industriestaaten gebe. So hofft man bei Leuten zu landen, die nicht wissen, dass Greenpeace weder von Firmen noch von öffentlicher Hand Geld annimmt. Während  die indonesische Regierung an der Ausarbeitung einer Verordnung des im Frühling angekündigten Moratoriums auf neuen Plantagen arbeitet und mit Norwegen über einen Milliardendeal zur Erhaltung ihrer Wälder verhandelt (BBC-Artikel vom 27. Mai 2010), werden auf politischer Ebene die Industrie-, Handels- und Wirtschaftsministerien intensiv von angeheuerten Lobbisten wie Alan Oxley vereinnahmt. Mehr Details und unsere Stellungsnahme zu Oxleys und Sinar-Mas-Vorgehen  kann man hier (PDF) auf englisch nachlesen. Eins ist klar, es geht um grosses Geld. Bleibt zu hoffen, dass wenn in ein paar Tagen das Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior in der indonesischen Hauptstadt Jakarta einläuft, die anti Greenpeace Aufwiegelung keine Früchte trägt. Unsere indonesischen Kollegen haben sich schon seit längerem mit verstärkten Sicherheitsmassnahmen gewappnet.

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