Greenpeace Österreich hat heute die Ergebnisse von zwanzig Umweltproben veröffentlicht, die in den letzten vier Wochen in der ungarischen Giftschlamm-Katastrophenregion genommen und allesamt vom österreichischen Umweltbundesamt untersucht worden sind. Die teilweise sehr hohe Arsenkonzentration in den Abwässern bereitet dabei die grössten Sorgen.

Greenpeace Österreich hat heute die Ergebnisse von zwanzig Umweltproben veröffentlicht, die in den letzten vier Wochen in der ungarischen Giftschlamm-Katastrophenregion genommen und allesamt vom österreichischen Umweltbundesamt untersucht worden sind. Die teilweise sehr hohe Arsenkonzentration in den Abwässern bereitet dabei die grössten Sorgen.

Ortschaft Devecser am höchsten Arsen-belastet

Im Brunnenwasser der unmittelbar betroffenen Dörfer Kolontar und Devecser wurden Arsen-Werte gemessen, die den Trinkwassergrenzwert 400-fach überschreiten. In der Probe aus dem Abwasser, das aus der wieder aufgenommenen Tonerde-Produktion in das aktuell verwendete Absetzbecken geleitet wird, wurden ebenfalls sehr hohe Arsen-Werte gefunden.

Am stärksten mit Arsen belastet war eine Brunnenwasserprobe aus dem Ort Devecser mit 4200 Mikrogramm Arsen pro Liter, der Trinkwassergrenzwert liegt bei 10 Mikrogramm. Zum Glück für die Menschen fliesst derzeit Arsen-freies Wasser aus den öffentlichen Trinkwasserleitungen, und das Grundwasser talaufwärts ist ebenfalls nicht mit Arsen belastet. Die Ergebnisse lassen aber befürchten, dass das Arsen noch längere Zeit ein Problem in der Unglücksregion darstellen wird. Greenpeace fordert daher ein weiteres umfangreiches Wasser-Kontrollprogramm seitens der ungarischen Behörden.

Tickende Zeitbombe

Eine Abwasserprobe aus der laufenden Produktion des Werkes ergab einen Arsen-Wert von 2300 Mikrogramm pro Liter. Zum Vergleich: Der österreichische Abwassergrenzwert liegt bei 100 Mikrogramm pro Liter. Das extrem basische Abwasser wird derzeit in ein kleines Becken neben dem gebrochenen Damm gepumpt. «Hier entsteht gerade eine neue tickende Zeitbombe», warnt Greenpeace-Chemiker Herwig Schuster vor dem Weiterbetrieb der Produktion ohne Aufrüstung auf den Stand der Technik. Notwendig ist unter anderem eine Auswaschung der Natronlauge zur Senkung der Alkalität.

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