Kaspar Schuler, Kampagnenleiter Klima & Energie, aus dem Rest. Lötschberg, Bern:Das Endresultat der Berner Volksabstimmung zum Neubau hat all unsere kühnsten Erwartungen übertroffen: Nur 51.2% der BernerInne wollen ein neues AKW! Schöner kann man nicht verlieren.

Kaspar Schuler, Kampagnenleiter Klima & Energie, aus dem Rest. Lötschberg, Bern:

Das Endresultat der Berner Volksabstimmung zum Neubau hat all unsere kühnsten Erwartungen übertroffen: Nur 51.2% der BernerInne wollen ein neues AKW! Schöner kann man nicht verlieren.

Zeit also, Dank zu sagen, zum Schluss den Granden der Schweizer Politik aufs Maul zu schauen, beglückt ins Bett – und an die Arbeit zu gehen!

Das Endergebnis steht fest:
188’193 Stimmberechtigte sagten JA.
179’279 sprachen sich gegen das neue AKW Mühleberg aus!!

Das sind nur 51.2% Ja-Stimmen!

Ein grosser, heftiger Dank geht darum an all jene, die die letzten Monate in Bern gezeigt haben, was ein Abstimmungskampf mit Chuzpe und Schmiss, mit Professionalität und Leidenschaft ist.

Es sind hunderte von genauso begeisterten wie professionellen Unterstützerinnen und Unterstützer, in den Umweltorganisationen und uns unbekannten Gruppen. Und nicht zuletzt war es das Wirtschaftskomitee ‚Gruppe neue Erneuerbare Bern’, die mit einer eigenen Kampagen den Bernerinnen und Berner die Zukunftstechnologien kompetent und sympathisch ans Herz gelegt haben. Aber sicher.

Sie alle sind während Tagen an Ständen auf Strassen und Plätzen gestanden, sie haben den Kino-Spot „die Zukunft ist erneuerbar“ und 3 verschiedene Plakatkampagnen ermöglicht; die dritte in den letzten Wochen. Sie verschickten Zehntausende Mailings, E-Newsletter, Flyer in die Haushalte. Sie klingelten an der Tür und baten die erstaunten BernerInnen, doch etwas Atommüll bei sich im Graben zu vergraben, sie kreierten Postkarten, die sich an Phantasie und einem ganz eigenen Humor immer wieder von neuem übertrafen.

Und wenn jemand noch einen echten Sieg möchte: Im Rating der Berner Zeitung bei den LeserInnenbriefen steht es 91:53 für unsere Seite.

Und doch ist noch sehr viel zu tun. So sagte Christophe Darbellay in der Elefantenrunde am Schweizer TV: „Es ist sicher, dass wir 1 oder 2 neue AKW brauchen.“

Auch Fulvio Pelli weiss es ganz genau: „Die Alternativenergien können die Kernenergie nicht ersetzen.“

Sogar Toni Brunner hat den Durchblick: „Wir sind der Meinung, dass es ohne Kernkraft nicht geht, wenn wir nicht vom Ausland abhängig werden wollen. Das Referendum kommt, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Das Schweizer Volk wird das letzte Wort haben und das ist gut so.“

Deutlich weiter sieht der SP-Präsident Levrat: „Ich habe Angst, dass wir 5 Jahre lang die falsche Diskussion führen, statt die Investitionen in die Erneuerbaren zu sprechen, die den Ausstieg möglich machen.“

Denn Ständerat Rolf Schweiger, Präsident der AVES (Aktion für eine vernünftige Energiepolitik Schweiz) hat weiterhin genau dazu die guten alten Argumente auf Lager: „Wir müssen es einfach klar sehen: Es gibt keine vernünftige Alternative zur Kernenergie.“ Dass er dann auch gleich die Staatsverschuldung von ganz Deutschland der Subventionierung der Erneuerbaren Energien anlastet, ist doch etwas dicke Post.

Was er tunlichst ausblendet: Das renommierte Fraunhofer-Institut in Deutschland sagt, dass die Photovoltaik in zwei Jahren Netzparität erreicht haben könnte. Was nichts anderes heisst, als dass 2013/14 Photovoltaik unsubventioniert voll konkurrenzfähig sein wird.

Die aktuelle Stimmung hier im Restaurant bringt aber nur ein Berner auf den Punkt, Blaise Knopf von den Grünen in Bern: „ Ich bin zuversichtlich, dass wir in 2 Jahren die zusätzlichen 2% in Bern und national gewinnen können.“

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