© Greenpeace Deutschland

Fünf Castor-Transportbehälter mit hoch radioaktivem Atommüll sind von Karlsruhe auf die Reise nach dem 900 Kilometer entfernten Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern gegangen. Gegen 03.15 Uhr verliess der Atomzug die ehemalige Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK). Mehrere hundert Polizisten sicherten den Zug ab. Denn Gestern hatten Greenpeace-AktivisteInnen sich rund neun Stunden lang an die Gleise direkt vor der WAK gekettet.

Rund 500 weitere AktivistInnen hatten sich an der Route des Atommüll-Transportes zu einer „Nacht-Tanz-Blockade“ versammelt und setzten sich vor kurz vor 23 Uhr auf die Schienen. Gegen 01.30 Uhr begannen die Beamten, die AktivistInnen von den Gleisen zu tragen und in Gewahrsam zu nehmen.

In den fünf Castoren sind 56 Tonnen radioaktiver Abfall aus der vor zwei Jahrzehnten stillgelegten WAK. Der früher als „Atomsuppe“ bezeichnete stark strahlende Müll wurde verglast, um ihn transportfähig zu machen. Von der Wiederaufarbeitungsanlage führt die Strecke zunächst auf Stadtbahngleisen durch mehrere Wohngebiete der Gemeinden Eggenstein-Leopoldshafen und Karlsruhe. Von Karlsruhe aus sind zwei Routen denkbar: Über Mannheim, Darmstadt, Aschaffenburg, Fulda nach Thüringen bis Mecklenburg-Vorpommern. Wahrscheinlicher ist jedoch die Strecke über Bietigheim-Bissingen, Heilbronn, Würzburg nach Thüringen und dann in den Norden. Der Atommüll soll am Donnerstag im Zwischenlager Nord in Lubmin ankommen.

Die AktivistInnen fordern, dass der Atommüll dort gelagert werden soll, wo er anfällt.

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