Kaspar Schuler, Bereichsleiter Energie- und Klimakampagnen

© Greenpeace / Christian Grund

«Axpo und Greenpeace arbeiten Hand in Hand» – die Headline des heutigen Medientages in Spreitenbach  irritiert. Das tönt harmonisch, beinahe romantisch. Doch dahinter stehen Auseinandersetzungen, die es in sich haben – steht doch Greenpeace für eine Stromzukunft ohne AKW, die Axpo propagiert Atomstrom.

Die Axpo hat zwei Hände: Die eine ist in hoch problematische  Geschäfte mit Brennstofflieferungen aus dem berüchtigten Atomkomplex in Majak verwickelt, die andere packt mit an auf dem Weg in eine zukunftsfähige Stromversorgung mit erneuerbaren Energien. Bei den erneuerbaren Energien hat die Axpo bisher vor allem für die Wasserkraft den Daumen hoch gehalten, dem Solarstrom hingegen hat sie nur den kleinen Finger gegeben. Dabei gehört dem Solarstrom die Zukunft, zusammen mit anderen Stromproduktionsarten und der Energie-Effizienz. Und dank dem Bundesrat kann nun nicht mehr zugewartet werden.  Das solare Zeitalter muss  in der Schweiz jetzt an die Hand genommen werden. Mit der Umwelt Arena steht dafür im richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort eine äusserst attraktive Stätte zur Verfügung.

Greenpeace ist stolz darauf, den Anstoss zu dieser Zusammenarbeit gegeben zu haben. Was über 10’000 Jugendliche im ‚Jugendsolarprojekt’ seit 13 Jahren zusammen mit pionierhaften Bauherrschaften in der ganzen Schweiz handfest gebaut haben, wird in Spreitenbach geadelt. Die Umwelt Arena zeigt aufs Vortrefflichste: Solarkraft ist schlauer und schöner als jede gigantische Staumauer und jedes permanent bedrohliche Atomkraftwerk. 

Chapeau für die Axpo, die dem Projekt zugesagt hat,  obwohl sie zur gleichen Zeit und weiterhin mit uns in der Auseinandersetzung rund um Majak steht. Greenpeace setzt also in zweierlei Hinsicht auf die Axpo: Wir erwarten, dass sie aus den russischen Lieferverträgen aussteigt. Und wir setzen auf „Axpo Solar“. Diese Tochtergesellschaft ist zwar noch zu gründen, doch ich bin sicher, sie wird der wichtigste Geschäftszweig der künftigen Axpo. Dieser erlebt in Spreitenbach, dank der Arbeit der Jugendlichen seine Geburtsstunde. Greenpeace drückt ihnen die Daumen: Zeigt’s der Axpo. Zeigt ihr den Weg in die Zukunft.

 

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