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Greenpeace-Banner an der Volkswagen-Zentrale in Wolfsburg.

© Gordon Welters/Greenpeace

Climate change made in Germany – diese Botschaft hing am Donnerstag am Volkswagen-Hauptgebäude in Wolfsburg genau unter dem Firmenlogo. Greenpeace-Aktivisten forderten mit dem 16 x 7 Meter großen Banner den europaweit größten Autohersteller dazu auf, seiner Verantwortung für den Klimawandel gerecht zu werden. Die Aktion selbst war nicht von langer Dauer, die Aufmerksamkeit jedoch schon, vor allem im Internet.


Greenpeace-Banner an der Volkswagen-Zentrale in Wolfsburg.

© Gordon Welters/Greenpeace

Climate change made in Germany – diese Botschaft hing am Donnerstag am Volkswagen-Hauptgebäude in Wolfsburg genau unter dem Firmenlogo. Greenpeace-Aktivisten forderten mit dem 16 x 7 Meter großen Banner den europaweit größten Autohersteller dazu auf, seiner Verantwortung für den Klimawandel gerecht zu werden. Die Aktion selbst war nicht von langer Dauer, die Aufmerksamkeit jedoch schon, vor allem im Internet.

«Mit aktiver Lobbyarbeit gegen Klimaschutz vorgehen, das spielt sich hinter den Kulissen des Autobauers wirklich ab», sagt Wolfgang Lohbeck, Verkehrsexperte von Greenpeace. «VW lässt Millionen von Euro springen, um den Gesetzgeber von strengeren Vorschriften für Abgase abzuhalten. Gleichzeitig präsentiert sich der Konzern nach außen als nachhaltig und um die Umwelt besorgt. So lange das meistverkaufte Golfmodell in seiner Basisversion sechseinhalb Liter verbraucht, ist das eine Irreführung.»


Greenpeace-Banner an der Volkswagen-Zentrale in Wolfsburg.

© Gordon Welters/Greenpeace

Etwa 60 Millionen Tonnen CO2 stoßen die innerhalb eines Jahres vom Volkswagen Konzern europaweit verkauften Autos während ihrer Nutzungsdauer aus. Das ist fast genauso viel wie die beiden größten europäischen Konkurrenten PSA, mit den Marken Peugeot und Citroen, und Ford gemeinsam erzeugen und doppelt so viel wie die Autos von BMW und Daimler zusammen ausstoßen. Dabei könnte VW mit der längst vorhandenen Technik seine Klimabilanz erheblich verkleinern.

Klimaschutz nur für zahlungskräftige Kunden

Allerdings kommen nur zahlungskräftige Kunden bislang in den Genuss dieser Technik – denn die wird nur gegen Aufpreis angeboten. Die Mehrkosten für die von VW als Blue Motion oder Blue Motion-Technology bezeichnete Spartechnologie liegen um ein Mehrfaches über den Herstellungskosten. Daher fordert Greenpeace von Volkswagen, seine vorhandene Spartechnik komplett und ohne Aufpreis in Serie zu bringen und seinen Widerstand gegen europäischen Klimaschutz aufzugeben.

Aber nicht nur VW wird als Hersteller von Greenpeace zum Handeln aufgefordert. Auch die anderen Autokonzerne sind gefragt. «Autos mit sechs Litern Verbrauch sind unverantwortlich, egal von welchem Hersteller. VW muss wegen seines hohen Gesamtaustoßes an CO2 vorangehen.» Auf die Forderungen der unabhängigen Umweltschutzorganisation hat der Konzern bisher aber noch nicht reagiert.

Bereits im Juni dieses Jahres hatte Greenpeace im Internet mit der Parodie eines VW-Werbefilms dazu aufgerufen, dass der Konzern sich für mehr Klimaschutz einsetzt. Der Film in der von VW gewählten Star Wars-Thematik wirft ein Licht auf die dunkle Seite des Konzerns. Besucher der Website www.vwdarkside.com können sich an der Greenpeace-Kampagne beteiligen.

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