Proteste gegen Ölförderungen vom März in Auckland
© Amos Chapple / Greenpeace

Neuseeland droht nach der Havarie eines Frachtschiffs aus Liberia eine Umweltkatastrophe. Die austretenden Ölmengen des Containerschiffes Rena, das am Mittwoch vor der Nordostküste Neuseelands an einem Riff auf Grund gelaufen und Leck geschlagen war, sind überaus beunruhigend. Der Unfall zeigt, wie schwer es ist, mit Ölkatastrophen auf hoher See umzugehen.

Die Unglücksstelle befindet sich etwa 22 Kilometer vor der Stadt Tauranga auf der Nordinsel Neuseelands. Bislang ausgelaufener Treibstoff bildet bereits einen Ölteppich von fünf Kilometern Durchmesser auf der Meeresoberfläche. Zahlreiche Vögel hätten sich bereits in dem Öl verfangen. Erste Versuche, den Teppich mit Hilfe von aus Flugzeugen abgeworfenen Lösungsmitteln aufzulösen, scheiterten.

Auch ein langsamer und relativ zugänglicher Ölaustritt wie dieser hat Neuseelands Notfallskapazitäten ans Limit gebracht. Zudem kann der Unfall desaströse Auswirkungen auf Meeresbewohner wie Blauwale, Delfine und Meeresvögel haben, die gerade ihre Jungen in dieser Gegend zur Welt bringen.

Nun muss zu allererst der Ölaustritt gestoppt werden, um die Auswirkungen des Ölteppichs auf wildlebende Tiere und Küstenstreifen so gering wie möglich zu halten. Greenpeace Neuseeland hat den Behörden Hilfe offeriert. Schlauchboote und Freiwillige sind bereit, den technischen Hilfsdienst falls gewünscht zu unterstützen. Wir warnen aber jedoch vor der Verwendung toxischer Chemikalien. Das Problem ist, dass Lösungsmittel die Verschmutzung nicht beseitigen, sie bringen diese nur ausser Sichtweite und fügen der Umwelt meist zusätzlichen Schaden zu. Wenn die Krise überstanden ist, muss ernsthaft hinterfragt werden, wie gut die Regierung auf Ölunfälle Neuseelands vorbereitet ist. Die Pläne der Regierung, Tiefseebohrungen vor der neuseeländischen Küste voranzutreiben, lehnt Greenpeace strikt ab.

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