Heute läuft für die Betreiber der AKWs Mühleberg, Beznau, Gösgen und Leibstadt die Frist ab, um beim ENSI ihre Schlussberichte zuhanden des AKW-Stresstests der EU einzureichen. Die Sicherheits-Überprüfung aller 143 europäischen AKWs war im Nachgang zur Katastrophe im japanischen AKW Fukushima vom Europäischen Rat beschlossen worden. Nach einigem Zaudern hatte sich die Schweiz dem EU-weiten Test schliesslich doch noch angeschlossen. Das ENSI wird aufgrund der eingereichten Berichte Ende Jahr einen zusammenfassenden Landesbericht an die EU abliefern.

Heute läuft für die Betreiber der AKWs Mühleberg, Beznau, Gösgen und Leibstadt die Frist ab, um beim ENSI ihre Schlussberichte zuhanden des AKW-Stresstests der EU einzureichen. Die Sicherheits-Überprüfung aller 143 europäischen AKWs war im Nachgang zur Katastrophe im japanischen AKW Fukushima vom Europäischen Rat beschlossen worden. Nach einigem Zaudern hatte sich die Schweiz dem EU-weiten Test schliesslich doch noch angeschlossen. Das ENSI wird aufgrund der eingereichten Berichte Ende Jahr einen zusammenfassenden Landesbericht an die EU abliefern.

Der Stresstest der EU verlangt im Wesentlichen das gleiche wie die Schweizer Sicherheits-Überprüfungen: Nachweise zur Erdbebenfestigkeit und Hochwassersicherheit der Anlagen, Abschätzungen zu den Folgen des Verlusts von Strom- und Kühlwasserversorgung, Überprüfung der Wirksamkeit der Notfallschutzmassnahmen, sowie eine Beurteilung von Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten. Offen ist hingegen, ob die europäische Gruppe der Europäischen Sicherheitsinspektorate (ENSREG) und die EU-Kommission die Sachlage ähnlich bewerten wie das ENSI.

 

 


Hier gehts zur interaktiven EU-Stresstestkarte


Interaktive Karte zur Sicherheit der Atomkraftwerke in Europa auf einer größeren Karte anzeigen 

 


 

Und auch sonst gibt es Unterschiede zu den Schweizer Stresstests. So hat man es mit der heute auslaufenden Deadline 31. Oktober  in der EU offenbar eiliger als bei uns: Das ENSI verlangt den Bericht zur Erdbebenfestigkeit der hiesigen AKWs erst per 30. November 2011 und den Sicherheitsnachweis für den Fall eines kombinierten Ereignisses (Hochwasser und Erdbeben) erst auf den 31.März 2012.

Der wichtigste Unterschied zu den Schweizer Sicherheitschecks ist jedoch, dass sich die EU zur vollen Transparenz  bekennt: Die Informationen der Stresstests sollen veröffentlicht und die Schlussberichte in breiten Panels (z.B. auch mit Umweltorganisationen) öffentlich diskutiert werden. In der Schweiz lassen vergleichbare Transparenz-Bemühungen bisher auf sich warten. Dies obwohl Bundesrätin Leuthard in einem offenen Brief am 16. August von  13 Organisationen (Aargauer und Berner Anti-AKW-Gruppen und Regionalparteien) aufgefordert worden war, öffentliche Hearings in die Wege zu leiten und die Berichte vollumfänglich öffentlich zugänglich zu machen. Greenpeace schliesst sich dieser Forderung an und verlangt von den AKW-Betreibern, ihre Berichte nach Einreichung an das ENSI öffentlich zugänglich zu machen.

Auch wenn die EU-Stresstests stärker auf Transparenz ausgelegt sind, bleiben auch bei diesen gewisse zentrale Sicherheitsüberprüfungen blinde Flecken. Dazu gehört etwa das Risiko eines Flugzeugabsturzes auf ein Atomkraftwerk. Hier fehlen trotz Stresstests aktuelle Angaben bzw. sie werden unter Verschluss gehalten. Eine von Greenpeace aktuell publizierte interaktive Karte gibt einen Überblick über die – nicht gegebene – Sicherheit der AKWs in Europa.

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