Der AKW-Betreiberin BKW ist es nach wie vor ernst mit dem Schrottreaktor Mühleberg. Die Betreibergesellschaft hat am 14. August bekräftigt, 170 Mio. CHF investieren zu wollen, um das AKW Mühleberg bis 2020 künstlich am Leben zu erhalten.

Der AKW-Betreiberin BKW ist es nach wie vor ernst mit dem Schrottreaktor Mühleberg. Die Betreibergesellschaft hat am 14. August bekräftigt, 170 Mio. CHF investieren zu wollen, um das AKW Mühleberg bis 2020 künstlich am Leben zu erhalten.

Die nun bekannt gegebenen Massnahmen sind eigentlich nicht neu. Schon im März 2012 hatte die BKW angekündigt, das Flickwerk Mühleberg weiterführen zu wollen. Bereits damals war offensichtlich, dass die in Aussicht gestellten Massnahmen den Sicherheitsproblemen von Mühleberg nicht gerecht werden. So will die BKW die seit längerem bekannten Risse im Kernmantel mit Klammern zusammenhalten, wohingegen nur ein kompletter Austausch des Mantels das Problem beheben würde. 

Die heute bekannt gemachten Massnahmen stehen in einem besonderen Kontext: Bei neuen Ultraschallmessungen an den beiden belgischen AKW Tihange und Doel wurden Unregelmässigkeiten festgestellt, die auf Risse im Reaktordruckbehälter hindeuten. Die Materialfehler sind so gravierend, dass die belgische Aufsichtsbehörde die beiden Reaktoren voraussichtlich endgültig stilllegen will. Das wäre der einzig richtige Entscheid: hält der Reaktordruckbehälter nicht stand, ist der GAU vorprogrammiert. 

Eigentlich sollte diese Nachricht die AKW-Betreiberin von Mühleberg aufschrecken lassen, stammen doch die Druckbehälter vom gleichen Hersteller und wurden mit dem selben Material gebaut. Noch dazu hat erst Ende Juli das Bundesverwaltungsgericht die Bedenken von Mühleberg-Anwohner bestätigt und das Energiedepartement verpflichtet, das Gesuch um Entzug der Betriebsbewilligung aufgrund der bereits bekannten Sicherheitsmängel zu prüfen. Doch der Energiekonzern BKW ist unbeirrbar. 

Bestehende Probleme nicht gelöst, neue Probleme entdeckt: Die heute bekannt gegebenen Massnahmen für 170 Mio. nützen nichts.  Sie bieten der Schweizer Bevölkerung keinen Schutz und verschwenden Millionenbeträge. Das BKW wäre besser beraten, sich von Mühleberg endgültig zu verabschieden und das Geld in Solar-, Wind- und Biomasseenergie zu investieren.

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