Noa ist ein Fischereiinspektor aus Mozambik, ein gemächlicher Mann mit sanften Zügen, der es liebt, wenn man mit ihm über seine Arbeit spricht. Er trägt gerne Kleider mit Streifenmuster. Mozambiks Meerfischereien bedecken eine Fläche von fast 600’000 km2 und Noa ist Teil eines Teams, das diese Gewässer patrouilliert und überwacht. Er gibt sein Interview nur einige Schritte entfernt von mir und redet über seine Kinder:

Noa ist ein Fischereiinspektor aus Mozambik, ein gemächlicher Mann mit sanften Zügen, der es liebt, wenn man mit ihm über seine Arbeit spricht. Er trägt gerne Kleider mit Streifenmuster. Mozambiks Meerfischereien bedecken eine Fläche von fast 600’000 km2 und Noa ist Teil eines Teams, das diese Gewässer patrouilliert und überwacht. Er gibt sein Interview nur einige Schritte entfernt von mir und redet über seine Kinder:

«Ich erzähle ihnen, dass es mein Job ist die Fische für sie zu beschützen. Ich möchte nicht, dass sie irgendeinmal in Büchern lesen, dass Mozambik einmal viele Garnelen und Thunfische hatte, aber dass es jetzt keine mehr gibt. Ich beschütze die Meere von illegalen Fischern, die unsere Fische stehlen.» Er hört auf zu reden und starrt in Gedanken versunken an die Decke; vielleicht denkt er an seine Kinder oder darüber was die Zukunft bringen wird.


©Paul Hilton / Greenpeace

 

Die Fischereien zu beschützen ist harte Arbeit, wenn man die Grösse der Gewässer, die limitierten Ressourcen von Noas Abteilung und den Zeitaufwand, den Meerüberwachung braucht, bedenkt. Leider heisst das auch, dass Noas Team nicht immer alle Fischereien in Mozambik beobachten kann. Besonders Randzonen sind bekannt für illegalen und unregulierten Fischfang.

Es kommt vor, dass Schiffe von Ländern wie Spanien, Japan oder Taiwan illegal Mozambiks Gewässer betreten und riesige Mengen an Gelbflossen-Thun und anderen Fischarten fangen. Noa meint, dass auch Haie in den letzten Jahren sehr beliebte Fänge geworden sind, da der Preis für Haiflossen besonders in Asien stark angestiegen ist.

Greenpeace arbeitet momentan mit Noa und der Regierung von Mozambik daran, die Situation in den Griff zu bekommen. Wir helfen mit, die Fischereien zu patrouillieren, Schiffe zu inspizieren und die zu verhaften, die gegen die Fischereigesetze verstossen. In den kommenden Wochen werden Noa und zwei seiner Mitarbeiter an Bord der Rainbow Warrior mitsegeln und uns zeigen, wo wir illegale Machenschaften antreffen können – in Gebieten, die er normalerweise nicht abdecken kann.

Obwohl Greenpeace schon lange die Überfischung weltweit bekämpft, ist dies das erste Mal, dass wir in den Indischen Ozean vordringen. Wir sind jetzt hier um Überfischung und illegale Fischerei in dieser Region zu dokumentieren, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen und Küstenregionen mit der Durchsetzung ihrer Fischereizonen zu helfen. Trotzdem ist es aber auch wichtig den Einheimischen zuzuhören und von ihren Erfahrungen zu lernen. Die Zeit, die Noa an Bord der Rainbow Warrior verbringen wird ist eine wertvolle Gelegenheit genau das zu tun: eine Chance Menschen zu befähigen ihre Ozeane zu verteidigen und so mehr Kontrolle über ihre eigenen Rohstoffe zu haben.

Donnerstag, 27. September 2012

Mike ist ein leidenschaftlicher Umweltaktivist und lebt in Johannesburg, Südafrika. In seiner Freizeit fährt er gerne Rad. Er ist Teil des Kletterteams von Greenpeace und leitet die digitale Kommunikation bei Greenpeace Südafrika.

Newsblog von: Mike Baillie

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