Dienstag, 25. September 2012

© Michiel Wijnbergh / Greenpeace

Vergangenen Freitag haben Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten an Shell-Tankstellen in den Niederlanden gegen die rücksichtslosen Ölbohrpläne des Konzerns in der Arktis protestiert. Der Grund für diesen friedlichen Protest war ebenso simpel wie einleuchtend: In der Arktis hätte ein Ölunfall verheerende Auswirkungen. Die Arktis ist im Falle eines Ölunfalls noch verwundbarer als andere Regionen unseres Planeten. Die dortigen Wetterbedingungen machen Bohrungen höchst risikoreich. Sollte es zu einem Ölunfall kommen ist es schwer das Ölleck unter dem eisbedeckten Meer zu stoppen und das Öl zu beseitigen. Und überall wo auf der Welt nach Öl gebohrt wird, tritt eine schleichende Verschmutzung des Ökosystems auf. Kommt hinzu, dass die Arktis massiv vom Klimawandel betroffen ist. Wenn Shell dort nach Öl bohrt, würde dies die ohnehin bereits katastrophale Situation nur noch weiter verschlimmern.

Vor wenigen Tagen hat der Konzern selber einsehen müssen, dass er den besonderen Herausforderungen der Arktis nicht gewachsen ist. Leider hat er seine Bohrpläne lediglich für nächstes Jahr aufgeschoben statt sie sie komplett zu vergessen.

Das Meereis in der Arktis ist in dieser Woche auf die kleinste Fläche seit Beginn der Satellitenmessungen im Jahr 1973 geschrumpft. Insgesamt hat die Eisdecke in der Arktis in den vergangenen drei Jahrzehnten um mehr als die Hälfte abgenommen. Diese Eisschmelze wird durch Firmen wie Shell mitverursacht. Seit Jahrzehnten treiben sie die Abhängigkeit der Gesellschaft von fossilen Energieträgern voran.

Also worum geht es?

Auf der einen Seite haben wir eine Umweltorganisation mit ein paar Aktivistinnen und Aktivisten, von denen einige als Eisbären verkleidet an Tankstellen protestierten, um die Menschen über die Bohrpläne von Shell aufzuklären. Auf der anderen Seite steht ein Unternehmen, das am Klimawandel eine Mitschuld trägt und versucht durch Ölbohrungen aus dieser Katastrophe noch Profit zu schlagen. Nun versucht eine der beiden Parteien einen Gerichtsbeschluss zu erwirken, damit alle gefährlichen Aktivitäten gestoppt werden und verlangt 1’000’000 Euro, sollte gegen diese Anordnung verstossen werden.

Ratet mal, wer ist hier wer?

Shell versucht Greenpeace per richterlichem Bescheid von Protesten innerhalb einer 500-Meter-Zone bei Shell-Tankstellen und -Büros abzuhalten, indem sie Strafzahlungen in der Höhe von 1’000’000 Euro fordert.

Kommt euch das viel vor?
Uns auch!

Aus diesem Grund sind die niederländischen Kolleginnen und Kollegen in Amsterdam vor Gericht, um diese Forderung von Shell anzufechten und um eines klarzustellen:
Greenpeace lässt sich nicht so einfach zum Schweigen bringen und empfindet das Vorgehen von Shell als Angriff auf die Meinungsfreiheit!

Bereits über 1,8 Millionen Menschen haben unsere Petition zum Schutz der Arktis bereits unterzeichnet. Helft mit, dieses einzigartige Ökosystem zu schützen!
www.savethearctic.org

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