Am Mittwoch ist der Arktische Rat in der nordschwedischen Stadt Kiruna für einen Tag zusammengekommen. Gegen Mittag stimmten die teilnehmenden Aussenminister der Arktis-Anrainer einem vage formulierten Beschluss für die internationale Zusammenarbeit bei Ölunfällen in der Arktis zu: Eine Enttäuschung auf ganzer Linie. Der Beschluss enthält weder bindende gemeinsame Standards für die Bekämpfung von Ölkatastrophen, noch Regelungen bezüglich der Haftung für die Schäden, welche die Ölkonzerne im Fall eines Ölaustritts verursachen. Greenpeace-Aktivisten hatten die an der Konferenz teilnehmenden Delegierten zuvor mit Bannern, Aufklebern und Hotel-Broschüren zu einem Verbot von Ölbohrungen in der Arktis aufgefordert.

Am Mittwoch ist der Arktische Rat in der nordschwedischen Stadt Kiruna für einen Tag zusammengekommen. Gegen Mittag stimmten die teilnehmenden Aussenminister der Arktis-Anrainer einem vage formulierten Beschluss für die internationale Zusammenarbeit bei Ölunfällen in der Arktis zu: Eine Enttäuschung auf ganzer Linie. Der Beschluss enthält weder bindende gemeinsame Standards für die Bekämpfung von Ölkatastrophen, noch Regelungen bezüglich der Haftung für die Schäden, welche die Ölkonzerne im Fall eines Ölaustritts verursachen. Greenpeace-Aktivisten hatten die an der Konferenz teilnehmenden Delegierten zuvor mit Bannern, Aufklebern und Hotel-Broschüren zu einem Verbot von Ölbohrungen in der Arktis aufgefordert.


Gruppenfoto der Peoples Arctic conference in Schweden

Vertreter indigener Völker treffen sich im Vorfeld der Konferenz des Arktischen Rates, da sie ihre Heimat vor der industriellen Ausbeutung schützen wollen. Die mehr als 40 Vertreter der indigenen Bevölkerungen haben ein Statement verabschiedet das neben einem Verbot von Ölbohrungen in arktischen Gewässern auch ein Moratorium für Ölbohrungen an Land und die Beteiligung der indigenen Bevölkerung an allen Entscheidungen fordert.
© Greenpeace / Christian Åslund

 

Der Arktische Rat besteht aus den fünf direkten Anrainer-Staaten Russland, Kanada, Norwegen, USA, Dänemark und den drei Ländern Schweden, Finnland und Island. Als «ständige Teilnehmer» sind ausserdem sechs Verbände indigener Bevölkerungen vertreten. Greenpeace-Sprecherin Ruth Davis kritisiert, dass bei dem Treffen in Kiruna weder verbindliche internationale Vereinbarungen getroffen worden sein, noch dem Ölrausch in der Arktis Einhalt geboten wurde. Zudem sei einem wissenschaftlichen Report kein Gehör geschenkt worden, den der Rat selbst in Auftrag gegeben hatte: «Hier in Kiruna haben zwei Konferenzen stattgefunden: Eine, die vor den Gefahren des Klimawandels und einer Industrialisierung dieser sensiblen Region warnt, und eine andere, der die Aussenminister beiwohnten und auf der keine konkreten Schritte eingeleitet wurden, um etwas zu unternehmen. Der Rat scheint am Gängelband einer Industrie zu hängen, die ohne Rücksicht auf Natur, Mensch und Zukunft Öl- und Gasvorkommen ausbeuten will.»

Greenpeace fordert gemeinsam mit Millionen Unterstützern weltweit die Einrichtung eines internationalen Schutzgebietes in der «hohen Arktis» und Verbote gegen Ölbohrungen und industrielle Fischerei in arktischen Gewässern. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, hat Greenpeace dem Arktischen Rat am Mittwoch Bücher übergeben, die Bilder von «I ♥ Arctic»-Menschenbannern aus der ganzen Welt enthalten. Um diese Banner zu schaffen, hatten sich Mitte April weltweit an 280 Orten Greenpeace-AktivistInnen und Bürger zusammengefunden.

Sprecher von Greenpeace sind bereits seit drei Tagen in Kiruna. Zusammen mit den mehr als 40 Vertretern der indigenen Bevölkerungen haben sie ein Statement verabschiedet das neben einem Verbot von Ölbohrungen in arktischen Gewässern auch ein Moratorium für Ölbohrungen an Land und die Beteiligung der indigenen Bevölkerung an allen Entscheidungen fordert, um eine Zerstörung ihres Lebensraums zu verhindern.

 

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