Donnerstag, 18. Juli 2013

Dieses Bild droht nun Zypern: ÖIverseuchte Strände am Golf von Mexiko durch die Explosion der BP-Ölplattform Deepwater Horizon vor drei Jahren.
© Kate Davison / Greenpeace

Kein Jahr ohne eine grössere Ölkatastrophe: Eine leckgeschlagene Pipeline bedroht die Mittelmeerinsel Zypern. Nordzyprische Medien berichten, dass vor der weitgehend unberührten und ökologisch wertvollen Karpas-Halbinsel ein mehrere Kilometer grosser Ölteppich treibt. Es ist von 100 Tonnen Öl die Rede.

Das Unglück ereignete sich Dienstagnacht. Grund ist ein Leck einer Pipeline, durch die Schweröl von dem etwa 200 Meter vor der Küste ankernden Tanker «Kaptanoglu» zu einem Ölkraftwerk des Energiekonzerns Aksa an Land fliessen sollte. Offenbar bemerkten in der Dunkelheit zunächst weder die Besatzung des Tankers noch das Kraftwerkspersonal den Defekt. Ungehindert floss das Schweröl ins Mittelmeer. Laut Aksa sind Barrieren errichtet worden, um den Ölteppich einzudämmen. An den Aufräumarbeiten beteiligt sich auch die UNO-Friedensmission in Zypern (UNFICYP). Nordzyperns Regierung hatte zunächst jegliche auswärtige Unterstützung abgelehnt, bittet nun aber doch um internationale Hilfe bei der Bekämpfung der Ölpest.

Der betroffene Küstenabschnitt am Kap Elaia ist ein Refugium für Mönchsrobben und seltene Meeresschildkröten. Der Verband der türkisch-zyprischen Biologen spricht von der «grössten Katastrophe in der Geschichte der Insel».

Dieser Unfall zeigt einmal mehr, wie riskant der Umgang mit Öl gerade in ökologisch sensiblen Gebieten ist. So hätte die Freisetzung von Öl in der Arktis, wo unter anderen der Konzern Shell nach Öl bohren will, verheerende Auswirkungen. Ein Ölteppich könnte am Nordpol kaum eingedämmt werden. Leider müsste ein Unfall unter den dort herrschenden Wetterbedingungen jederzeit erwartet werden. Das müssen wir verhindern!

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