Der Reaktor 1 des Atomkraftwerks Beznau wurde am Montag zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen ungeplant vom Netz genommen. Grund: ein Leck im Nebenkühlwassersystem, das repariert werden muss. Erneut stellt sich die Frage: Wie unsicher ist das AKW Beznau, die dienstälteste Anlage der Welt? Der Trinationale Atomschutzverband (TRAS) organisiert nächste Woche mit Unterstützung von Greenpeace Schweiz ein öffentliches Hearing und wird Antworten dazu liefern. 

Der Reaktor 1 des Atomkraftwerks Beznau wurde am Montag zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen ungeplant vom Netz genommen. Grund: ein Leck im Nebenkühlwassersystem, das repariert werden muss. Erneut stellt sich die Frage: Wie unsicher ist das AKW Beznau, die dienstälteste Anlage der Welt? Der Trinationale Atomschutzverband (TRAS) organisiert nächste Woche mit Unterstützung von Greenpeace Schweiz ein öffentliches Hearing und wird Antworten dazu liefern. 


5. März 2014: Greenpeace-Aktivistinnen und Aktivisten protestieren am AKW Beznau

 

Schon jetzt ist aber klar, dass das Alter des Reaktors (44 Jahre) dessen Störanfälligkeit begünstigt, wie sowohl eine Greenpeace-Analyse als auch eine Studie des deutschen Experten Dieter Majer aufgezeigt haben.

Greenpeace-Atomcampaigner Florian Kasser hat kein Verständnis für die erneute Panne: «Die Hauptleitungen des primären Nebenkühlwassersystems, wo das Leck gefunden wurde, wurden 2012 ersetzt: Wie ist es möglich, dass innerhalb von zwei Jahren eine derartige Abnutzung stattfand? Und wenn sich das Leck nicht auf einer der ersetzten Leitungen befindet, weshalb wurden die anderen Leitungen vor zwei Jahren nicht ausgewechselt?».

Auf solche wichtige Fragen gibt die Betreiberin Axpo keine überzeugende Antworten, auch nicht am öffentlichen Hearing in Brugg (AG): ihre Teilnahme hat sie wie das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) abgesagt. Nicht zu vermeiden ist hingegen eine seriöse Überprüfung der technischen Probleme in Beznau. Diese sollte sich an Belgien ein Beispiel nehmen: Dort wurde vor Kurzem die im März 2014 angeordnete Abschaltung zweier Reaktoren (Doel 3 und Tihange 2) bis im Herbst verlängert, weil ihre Druckbehälter eine Materialprüfung nicht überstanden hatten. Notabene: In beiden Altreaktoren vom AKW Beznau hat man bis jetzt noch keine umfassende Überprüfung der Druckbehälter durchgeführt.

Den Flyer für das öffentliche Beznau-Hearing in Brugg am Dienstag 24. Juni finden Sie hier.

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