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Freitag, 19. September 2014

© Greenpeace / Christian Åslund

Dass sie ihre Walfangpläne zukünftig dem IWC-Wissenschaftsausschuss vorlegen müssen, beeindruckt Japan wenig. Es will unbeirrt weiterjagen.

Freitag, 19. September 2014

© Greenpeace / Christian Åslund

Dass sie ihre Walfangpläne zukünftig dem IWC-Wissenschaftsausschuss vorlegen müssen, beeindruckt Japan wenig. Es will unbeirrt weiterjagen.

Die Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) ist vorbei. Fazit: Die Mehrheit ist gegen den wissenschaftlichen Walfang. Es wurde beschlossen, dass künftige Forschungspläne den IWC-Wissenschaftlern zur Prüfung vorgelegt werden müssen.

Als «äusserst bedauerlich» kommentierte ein Regierungssprecher in Tokio die Entscheidung. Japan wolle im kommenden Jahr wieder Jagd zu Forschungszwecken auf die Meeressäuger machen. Vorbereitungen werden getroffen, so dass ab 2015 mit dem neuen Forschungswalfang in der Antarktis begonnen werden kann.

Eine Farce

Bereits im März hatte der UNO-Gerichtshof in Den Haag entschieden, dass das damalige japanische Walforschungsprogramm nicht den wissenschaftlichen Kriterien entspreche und in seiner bestehenden Form eingestellt werden müsse. Die Neuauflage des Walforschungsprogramms umgeht jetzt diesen Rechtsspruch. Und auch die Entscheidung der IWC ist juristisch nicht bindend.

«Die IWC-Jahrestagung gleicht einem politischen Stellungskrieg: Das Gremium ist längst nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Norwegen, Island und Japan beharren störrisch auf ihrer unzeitgemässen Walfangtradition. Japan schreckt sogar vor offensichtlichem Stimmenkauf nicht zurück, um seine Walfangpläne durchzusetzen. Was für eine Farce! Walfang gehört ins Geschichtsbuch und hat in der heutigen Zeit nichts mehr zu suchen», kommentiert Maack.

Nur politischer Druck auf allerhöchster Ebene kann das Schlachten im antarktischen Schutzgebiet jetzt noch stoppen. Die Schweiz kann dabei eine wichtige Rolle einnehmen. Sie steht neu an der Spitze der IWC. Der Biologe Bruno Mainini, der die Schweiz seit 2005 beim IWC vertritt, ist für die kommenden zwei Jahre zum Präsidenten der Kommission ernannt worden.

 

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