Montag, 27. Oktober 2014

© Christian Åslund / Greenpeace

Diese Woche tagt in Kopenhagen der Weltklimarat IPCC. Die WissenschaftlerInnen besprechen die aktuellen Entwicklungen des Weltklimas und informieren über die zu erwartenden Konsequenzen des menschgemachten Klimawandels.

Gleichzeitig startet in den Kinos der Film ThuleTuvalu. Der Schweizer Regisseur Matthias Von Gunten zeigt darin Menschen an zwei völlig unterschiedlichen Punkten des Globus, die durch die fortschreitende Erwärmung der Erdatmosphäre zunehmend miteinander verbunden sind und sich beiderorts vor die Tatsache gestellt sehen, dass sie ihre Existenz grundlegend verändern müssen. In Grönland schmilzt das für die Jagd der Indigenen so wichtige Eis, während die Inseln in der Südsee durch den Meeresanstieg zu versinken drohen.

 

Der Film erzählt einerseits von Jägern in Thule, in Nord-Grönland, die noch wie ihre Vorfahren, die meiste Zeit des Jahres bei Temperaturen bis unter vierzig Grad in Fellkleidern und mit Hundeschlitten zur Jagd fahren, um ihre Familien und Hunde zu ernähren. Und er erzählt von Inselbewohnern in Tuvalu, die in den endlosen Weiten des Pazifiks auf schmalen Korallenriffen leben und sich, wie viele Generationen vor ihnen, von Fischen, Kokosnüssen und selbst angebautem Gemüse ernähren. Neben den Unterschieden macht der Film auch Verbindungen und Gemeinsamkeiten dieser beiden Welten deutlich: An beiden Orten zeigt sich – sei es beim Jagen oder beim Fischen, bei Eisfahrten oder beim Kanubau – wie das Meer als wichtigste Nahrungsquelle das ganze Dasein der Einheimischen prägt. Hier wie dort erleben wir, wie aus dieser engen Abhängigkeit von der Natur und in der grossen Abgeschiedenheit von der übrigen Welt über Jahrhunderte ihre besonderen Lebensweisen entstanden sind, die sich bis heute erhalten haben.

ThuleTuvalu zeigt eindrücklich, wie der Klimawandel die Lebensweise ganzer Völker bedroht und wie nötig der Klimaschutz durch die Weltgemeinschaft ist. Die Menschen, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen, werden am meisten unter ihm leiden. Alle Staaten tragen eine Verantwortung, es nicht so weit kommen zu lassen und dem für Ende Woche erwarteten IPCC-Bericht klare und greifende Massnahmen zum Klimaschutz folgen zu lassen.

 

 

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