Samstag, 13. Dezember 2014

Kumi Naidoo in Lima ©Greenpeace

Mit einer Aktion an den historischen Nazca-Linien in Peru haben Greenpeace-AktivistInnen offenbar Menschen gekränkt. Das war keine Absicht, wir verstehen aber den Unmut. 

Die Klimaerwärmung muss rasch und wirksam gestoppt werden. Die Weltklimakonferenz in Lima ist weichenstellend für ein neues verbindliches Abkommen. Und eine der letzten Chancen, Massnahmen einzuleiten, um die Erwärmung weltweit auf 2 Grad Celsius zu begrenzen. Schon jetzt spüren viele Menschen weltweit die Konsequenzen der Klimaerwärmung. UmweltschützerInnen von Greenpeace wollten daher in Peru an die PolitikerInnen appellieren, zur Rettung des Klimas auf erneuerbare Energien umzusteigen. Der Ort des Protests, die historischen Nazca-Linien, steht für eine Kultur, die durch die Veränderung der Umweltbedingungen ihre Lebensgrundlagen verloren hat und ausgelöscht wurde. Dieses Szenario kann in Zukunft Millionen von Menschen betreffen, wenn die Weltgemeinschaft es nicht schafft, die Zerstörung des Klimas zu stoppen.

Die Botschaft «time for change – the future is renewable» wurde aus Stoffbahnen (die nach der Aktion wieder mitgenommen wurden) vorsichtig auf dem Boden neben den Nazca-Linien ausgelegt – sie war als Mahnung zum Klimaschutz gedacht und als Aufruf, die dringend notwendigen Entscheidungen dafür zu treffen. Der Ort für diese Aktion war jedoch leider falsch gewählt.

Es ist für uns deshalb ein wichtiges Anliegen, uns nach der bereits international veröffentlichten Entschuldigung auch an dieser Stelle nochmals aus tiefsten Herzen bei den Menschen in Peru und in der Welt zu entschuldigen – für die Fehleinschätzung was den Ort dieser Aktion betrifft. Und vor allem auch dafür, dass zu wenig darüber reflektiert wurde, dass das Vorgehen als eine Missachtung der lokalen Kultur und als ein Mangel an Respekt gegenüber heiligen Stätten indigener Völker verstanden werden kann.

Der Schutz von Umwelt und Menschen steht im Zentrum der Arbeit von Greenpeace. Gewaltlosigkeit ist unser oberstes Prinzip. Es ist von allergrösster Bedeutung für die Organisation, dass bei Aktionen die lokale indigene Kultur respektiert wird. Das wurde hier leider unterlassen. Obwohl die AktivistInnen mit aller Vorsicht vorgegangen sind, war die Aktion falsch. Greenpeace wird selbstverständlich Verantwortung übernehmen und die Lehren ziehen. Greenpeace wird unabhängige Untersuchungen an den Nazca-Linien unterstützen und mit den peruanischen Behörden zusammenarbeiten. Die zuständige Ministerin Diana Alvarez akzeptierte inzwischen unsere Entschuldigung im Namen des peruanischen Staates.

Eine englischsprachige Timeline gibt Auskunft über die Aufarbeitung der Aktion.

Greenpeace-Chef Kumi Naidoo entschuldigt sich (auf Englisch) für die Nazca-Aktion:

 

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