Der deutsche Discounter Aldi hat die Detox-Verpflichtung von Greenpeace unterzeichnet. Das bedeutet, dass das Unternehmen bis 2020 alle umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien aus der Textilproduktion verbannt.

Der deutsche Discounter Aldi hat die Detox-Verpflichtung von Greenpeace unterzeichnet. Das bedeutet, dass das Unternehmen bis 2020 alle umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien aus der Textilproduktion verbannt.


© Fred Dott / Greenpeace

Coop, Tchibo, Lidl und Rewe haben es vorgemacht – nun zieht auch Aldi nach: Der Discounter will bis in fünf Jahren dafür sorgen, dass für die Herstellung seiner Textilien keine Gewässer mehr verschmutzt werden und die KonsumentInnen giftfreie Kleider und Schuhe kaufen können. Einen entsprechenden Plan dazu haben die beiden Unternehmensgruppen Aldi Nord und Aldi Süd – zu dem auch die Aldi Suisse AG gehört – heute vorgelegt. 

Gefährliche Stoffe im Kinderschuh
Dass die Umstellung auf eine giftfreie Textil-Produktion nötig ist, zeigte ein Greenpeace-Test von Kinderkleidern und -schuhen vergangenes Jahr: In einem bei Aldi Süd gekauften Schuh wurde eine grosse Menge an Dimethylformamid (DMF) gefunden, und zwar in einer Konzentration, die den in Deutschland empfohlenen Höchstwert um fast das zwanzigfache übersteigt. DMF ist ein Stoff, der die Fortpflanzung schädigen kann. In der EU-Chemikalien-Verordnung REACH wird die Substanz als besonders besorgniserregend eingestuft.

Verschmutzte Gewässer in Asien
Solche und andere Chemikalien will nun Aldi also bis 2020 aus seinen Schuhen und Kleidern verbannen. «Aldi hat erkannt, dass die Herstellung von Textilien auch ohne umwelt- und gesundheitsschädliche Chemikalien möglich ist», sagt Mirjam Kopp, Leiterin der Detox-Kampagne bei Greenpeace Schweiz. Die Giftstoffe verbreiten sich auf der ganzen Welt – sie stellen aber insbesondere in den Herstellungsländern in Asien ein massives Umweltproblem dar: In China sind beispielsweise etwa zwei Drittel der Gewässer mit gefährlichen Chemikalien verseucht. Ein Grossteil davon stammt aus der Textilindustrie.

Der grosse Abwesende
Coop, Tchibo, Rewe, Lidl und nun Aldi – ein wichtiger Name fehlt auf der Liste der entgiftenden Detailhändler. Migros weigert sich noch immer, die Greenpeace-Verpflichtung zu einer giftfreien Textilproduktion zu unterzeichnen. Dies obwohl der orange Riese beim erwähnten Kinderbekleidungstest denkbar schlechte Noten erhielt.

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