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Was passiert, wenn spätestens 2025 drei der fünf Atomanlagen in der Schweiz vom Netz gehen und die Atomstromlieferverträge mit Frankreich auslaufen? Der Schweiz gehe der Strom aus, prophezeit die Atomlobby. Falsch, sagt Greenpeace: Dank Stromeffizienz und erneuerbaren Energien wird die Schweiz genug Strom haben – ohne neue Atomkraftwerke.

Die AKW Beznau 1 und 2 und Mühleberg sowie die auslaufenden Bezugsverträge für französischen Atomstrom können ohne neue Grosskraftwerke mehr als ersetzt werden. Möglich wird dies durch einen klug gewählten Strom-Mix von erneuerbaren Energieträgern kombiniert mit der breiten Anwendung effizienter Geräte und Maschinen.


Stromfülle 2035: Das Szenario IV «Erneuerbar» des Bundesamtes für Energie zeigt auf, dass die Stromversorgung der Schweiz ohne neue Atom- und Gaskraftwerke sichergestellt werden kann.

© Umweltallianz

 

Der Strom-Mix der Zukunft heisst Effizienz und Erneuerbare

Dank cleverer Energienutzung lässt sich der jährliche Schweizer Stromverbrauch von rund 60 Terawattstunden mittelfristig stabilisieren, längerfristig wird er sogar zurückgehen. Clever bedeutet: Stromverschwendende Geräte mit den besten erhältlichen Technologien ersetzen.

Durch effizientere Geräte, Heizungen, Maschinen lässt sich die jährliche Stromproduktion von 6 Atomkraftwerken der Grösse eines AKW Mühleberg oder Beznau einsparen. Das heisst: 18 Terawattstunden (18 TWh = 18 Milliarden Kilowattstunden). Ohne Komfortverlust. Das Bundesamt für Energie geht in seinen Energieperspektiven 2035 etwas vorsichtiger von rund 11 TWh Einsparpotential aus, immer noch fast 4 AKW der Grösse Mühlebergs.

Die Schweiz verfügt zudem über ein riesiges Reservoir an umweltfreundlichen und einheimischen Ressourcen: Sonne, Wind, Biomasse, Erdwärme, Wasser. Vorsichtige Berechnungen des Bundesamts für Energie zeigen: Mit erneuerbaren Energien lässt sich die Stromproduktion von mehr als 3 Atomkraftwerken der Grösse eines AKW Mühleberg oder Beznau decken Das heisst: mehr als 9 Terawattstunden. Die Umweltorganisationen gehen von noch deutlich grösseren Potentialen aus. 

Heute ist der Anteil der neuen erneuerbaren Energien an der Schweizer Stromproduktion noch marginal und unser Umgang mit Strom verschwenderisch. Dennoch: Es gibt schon jetzt im ganzen Land Projekte und Initiativen, die den Fortschritt von Stromeffizienz und Erneuerbaren belegen. Der Zukunftsticker dokumentiert sie.

Mehr Informationen:
Stolpersteine in Sprungbretter verwandeln
Agentur für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz
Energielexikon