Greenpeace meint: Mode darf nicht auf Kosten der Erde gehen—bei der Herstellung und beim Waschen von Kleidern dürfen keine Schadstoffe verwendet und freigesetzt werden.

 Die Textilindustrie vergiftet heute in vielen Teilen der Welt das Wasser mit gefährlichen, langlebigen und hormonschädigenden Chemikalien und behandelt Gewässer als wären sie ihre privaten Abwasserkanäle. Gegenwärtig gibt es keine Normen die garantieren, dass bei der Herstellung unserer Kleider keine gesundheitsschädigenden Chemikalien verwendet wurden.

Als kampagnenorientierte Organisation fordern wir zusammen mit Millionen von Menschen in der ganzen Welt, dass sich die Textilindustrie der Detox Challenge stellt, d.h. sich aus der Abhängigkeit von gesundheitsschädigenden Chemikalien befreit und Kleider von guter Qualität herstellt ohne dabei wertvolle Gewässer zu vergiften.

Bis Markenhersteller und Zulieferer durch transparente Berichtsverfahren beweisen können, dass ihre Kleider ohne Einsatz und Freisetzung von Schadstoffen hergestellt wurden, stellt Greenpeace den Verkauf sämtlicher Textilprodukte ein. Als Organisation haben wir grosses Interesse daran, unseren Mitgliedern T-Shirts liefern zu können, die die Welt verändern, doch wir können erst wieder Textilprodukte verkaufen, wenn die Industrie in der Lage ist, giftfreie Modeartikel herzustellen.

Die wenigen Kleidungsstücke, die wir für unsere Kampagnen brauchen (Aktivisten brauchen auch Kleider!) lassen wir von Produzenten herstellen, die den Ansprüchen unserer Einkaufspolitik am ehesten gerecht werden. Unsere Einkaufspolitik werden wir im übrigen regelmässig überprüfen und entsprechend den Fortschritten auf dem Weg zur giftfreien Produktion anpassen.

Je mehr Markenhersteller sich in diesem Bereich engagieren und dabei grüne Lösungen entwickeln, umso schneller werden Konsumenten sich nicht mehr um die Giftstoffe in ihren Textilprodukten sorgen müssen.

Wir zollen fortschrittlichen Herstellern, die ihre Produkte von Schadstoffen befreien, Anerkennung und scheuen uns nicht, denjenigen unsere Meinung zusagen, die einer giftfreien Zukunft im Weg stehen.

Wenn es Ihnen geht wie uns und Sie leidenschaftlich überzeugt sind, dass Mode und Umweltverschmutzung sich nicht vertragen, dann zögern Sie sich nicht und unterzeichnen Sie unser Manifest für eine schadstofffreie Mode.

 

Wo kann ich ein Greenpeace-T-Shirt kaufen?

Im Moment können Sie kein Greenpeace-T-Shirt kaufen. Wir haben den Verkauf sämtlicher Textilprodukte eingestellt, bis unsere Lieferanten nachweisen können, dass sie in der Lage sind Kleider anzubieten, bei deren Herstellung zu keinem Zeitpunkt umwelt- und gesundheitsschädigende Schadstoffe verwendet wurden.

Von jetzt an müssen alle Textilien, die in unseren Kampagnen zum Einsatz kommen, unserer strikten Einkaufspolitik genügen. Bestehende Vorräte an Textilien, z.B. T-Shirts, verwenden wir weiterhin statt sie wegzuwerfen.

 

Ich besitze ein Greenpeace-T-Shirt/-Textilprodukt. Was soll ich damit machen?

Behalten Sie es ruhig, auch wenn die Produktionsqualität nicht den Normen entspricht, die wir von der Industrie heute fordern! Das Tragen unserer Textilprodukte stellt kein Gesundheitsrisiko dar. Am umweltfreundlichsten verhalten Sie sich in diesem Fall, wenn Sie ihr Kleidungsstück so lange wie möglich gebrauchen, damit es in ihrem Schrank bleibt und nicht auf einer Deponie landet.

 

Was fällt unter die neue Textil-Einkaufspolitik von Greenpeace?

Von jetzt an kaufen wir nur noch Textilprodukte, die sich minimal auf die Umwelt auswirken und den Grundwerten unserer Organisation entsprechen. Die neue Textil-Einkaufspolitik von Greenpeace International betrifft alle Baumwolltextilien, die wir von jetzt an einkaufen. Ein entsprechender Vorschlag für eine globale Politik liegt vor; Gemäss neuer Einkaufspolitik müssen alle Textilien zu 100 Prozent aus biologischer Produktion und fairem Handel stammen und über ein GOTS-Zertifikat (oder einen vergleichbaren Qualitätsausweis) verfügen. Druckfarben müssen schadstofffrei und umweltfreundlich sein. Alles andere erfüllt die neuen Greenpeace-Normen nicht.

 
Was verlangt Greenpeace von Mode-Marken?

Wir verlangen, dass Mode-Marken alle gefährliche Chemikalien – sowohl deren Verwendung wie Freisetzung – aus der ganzen Lieferkette und aus allen Produkten entfernen. Solche Chemikalien besitzen gefährliche Eigenschaften; sie sind langlebig und bio-akkumulativ, können giftig, karzinogen, mutagen, reprotoxisch oder hormon-zerstörend sein und stellen eine Gefahr für die menschliche Gesundheit und die Umwelt dar.

Markenhersteller arbeiten meist mit zahlreichen Zulieferern zusammen und gefährliche Stoffe werden nicht nur in verschiedenen Produktionsabschnitten verwendet und freigesetzt, sondern sind oft auch im Endprodukt – in unseren Kleidern – vorhanden.  Öffentlichkeit und Konsumenten haben ein Recht zu wissen, was in ihrem Wasser und in ihren Kleidern landet. Markenfirmen müssen die von einzelnen Zulieferern freigesetzten Schadstoffe offenlegen.

Seit der Lancierung unserer globalen Kampagne in 2011 haben sich die Firmen Puma, Nike, Adidas, H&M, LiNing, M&S und C&A verpflichtet, die Verwendung von gefährlichen Chemikalien bei der Herstellung ihrer Produkte einzustellen. Das ist ein positiver Start, aber es müssen noch weit mehr Marken die Dringlichkeit der Lage erkennen und entsprechend handeln. Unsere Kampagne wird weiterhin Druck ausüben und auf positive Lösungen und weitere Fortschritte im Bekleidungssektor hinwirken.