Urwaldschutz ist Klimaschutz. Es gibt kaum Orte, wo das so offensichtlich ist, wie in den Torf-Wäldern auf Sumatra. Dort werden Wälder geplündert, trockengelegt, abgeholzt und abgefackelt. Palmölfirmen errichten dann Monokulturen. Durch die Rodungen gehört Indonesien zum drittgrössten CO2-Emmittenten der Erde. Jetzt hat Greenpeace auf Sumatra ein Camp errichtet, um mit den Einheimischen gegen die Zerstörung zu kämpfen.

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Auf der Halbinsel Kampar stehen die Urwälder auf 16 Meter dicken Torfschichten, Torf speichert besonders viel Kohlenstoff. Zwei Milliarden Tonnen Kohlenstoff, schätzt man, sind allein in Kampar im Boden gebunden. Vernichtet man die Wälder, entweicht das CO2 in die Atmosphäre und beschleunigt die verheerende Klimaerwärmung.

Zunächst kommen die Holzfäller und fällen die wertvollsten Bäume. Dann werden für die Entwässerung Kanäle gezogen, um den Boden auszutrocknen. Am Schluss wird der ganze Urwald abgeholzt oder niedergebrannt. Auf der verbrannten Erde werden dann Plantagen erreichtet, um zum Beispiel Palmöl anzubauen. Die Monokulturen verseuchen Wasser und Luft und bedrohen die Einheimischen in ihrer Gesundheit und Existenz. In Indonesien leben mindestens 60 Millionen Menschen in Abhängigkeit von den Urwäldern.

Auf Kampar im Dorf Teluk Meranti hat Greenpeace nun eines ihrer Forest Defender Camps aufgeschlagen, um gemeinsam mit der Bevölkerung gegen die zerstörerischen Machenschaften von Konzernen wie Sinar Mas (Palmöl) und April (Papier) zu kämpfen. Am 26. Oktober wurde es eröffnet. Greenpeace Schweiz unterstützt das Projekt und wird demnächst direkt aus dem Krisengebiet berichten.

Als erstes haben Greenpeace-Aktivisten den Einheimischen geholfen, die Entwässerung durch den Bau von Dämmen zu drosseln. Das Camp selbst wurde mit einfachsten lokalen Mitteln in kurzer Zeit erreicht. Es beherbergt rund fünfzig Aktivisten und bietet Medienleuten und auch prominenten Unterstützern eine Anlaufstelle. Momentan ist Melanie Laurent im Camp, Schauspielerin in Quentin Tarantinos «Inglorious Basterds».

Bereits haben westliche Diplomaten das Camp besucht. Der Papierkonzern April will für seine Akazien-Plantagen tatsächlich REDD-Gelder (Reduced Emissions from Deforestation and Degradation) erhalten: eine zynische, perverse Auslegung von Klimaschutz.

Nur für den Schutz von Naturwäldern soll es Mittel geben, fordert Greenpeace, aber auf keinen Fall für Plantagen, denen Naturwälder zum Opfer fielen. Monokulturen für die Papier- oder Palmölherstellung dienen allem, nur nicht dem Klimaschutz.