Greenpeace hält das Geschäft mit genmanipulierten Pflanzen als Lebens- oder Futtermittel für unverantwortlich: Die langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier sind nicht abschliessend erforscht.


© Greenpeace / Sabine Moeller

Tatsache ist: Genmanipulationen können auch nicht beabsichtigte Nebenwirkungen auf die menschliche Gesundheit haben; veränderte Proteine können toxisch wirken oder lösen Allergien aus; bestimmte Resistenzgene in Pflanzen könnten mit der Zeit gar die Wirksamkeit wichtiger Antibiotika-Medikamente beeinträchtigen. Drei Viertel der Schweizer Bevölkerung sehen in gentechnisch veränderten Lebensmitteln denn auch mehr Gefahren als Nutzen.

Dank dem Widerstand der Konsumentinnen und Konsumenten gelangen in der Schweiz praktisch keine Gentech-Lebensmittel in den Verkauf. Vom Gesetz her wäre das erlaubt. Für gentechnisch veränderte Organismen (GVO) besteht lediglich eine Deklarationspflicht, wenn Lebensmittel mehr als 0,9 Prozent gentechnisch GVOs pro Zutat enthalten. Die Schweizer Behörden haben bisher drei genmanipulierte Mais- und eine Sojasorte zum Verkauf zugelassen. Mögliche unerwünschte Nebeneffekte bleiben bei solchen Zulassungsverfahren aber meist unberücksichtigt.

Saatgut darf bis zu 0,5 Prozent mit GVO verunreinigt sein. Das führt zu Gentech-Freisetzungen durch die Hintertür. Greenpeace fordert deshalb eine Nulltoleranz: Die Verarbeitungsketten für herkömmliche und Gentech-Produkte sind strikt zu trennen. Um den Konsumentinnen und Konsumenten eine echte Wahl zu ermöglichen, ist die Deklarationspflicht auch auf (importiertes) Fleisch von Tieren auszuweiten, welche mit Gentech-Futtermitteln gemästet wurden.