Fangmethode für Dosenthunfisch

Zielarten: Schwarmfische wie Thunfisch (Skipjack), Hering, Sardine, Makrele

Nachdem die Schwärme mit Echolot oder Hubschraubern aufgespürt sind, wird das Netzende der Ringwade (engl. purse seine) durch ein Schnellboot, dass sich vom Mutterschiff entfernt, ringförmig um den Fischschwarm ausgelegt. Das dreieckige Netz ist bis zu 2000 Meter lang und bis zu 200 Meter tief. Bojen halten die Oberleine an der Wasseroberfläche. An der Netzunterkante finden sich eingenähte Bleigewichte und Ringe, durch die eine Schnürleine gezogen wird. Mit ihr wird das Netz beutelartig zugezogen, bis die Fische komplett eingeschlossen sind. Sobald das Netz geschlossen ist, wird es längsseits geholt, um den Fang an Bord zu bringen.

Da sich Thunfische gern in Schwärmen nahe der Oberfläche aufhalten, können sie mit Ringwaden gut gefangen werden. Obwohl es sich um eine komplizierte Fischereimethode handelt, können Ringwaden sehr effizient sein: Die größten im zentralen und westlichen Pazifik operierenden Fangschiffe – sogenannte «Super-Super-Seiner» – ziehen täglich bis zu 60 Tonnen Skipjack aus dem Wasser.

Die Ringwade ist inzwischen die meistgenutzte Technik zum Fang von Skipjack-Thunfisch. Die Ringwaden-Flotten gehören vor allem Konzernen aus Industriestaaten. Gefangen wird im Pazifik und Indik, verarbeitet wird der Thunfisch zumeist in Thailand oder auf den Philippinen. Da es so möglich ist, Dosenthunfisch zu Dumping-Preisen anzubieten, hat die Ringwadenfischerei  in den letzten Jahren nachhaltigere Methoden für den Thunfisch-Fang vollkommen verdrängt.

Fischsammmler: 1 kg Beifang pro 10 kg Thunfisch

Immer mehr Ringwadenschiffe setzen sogenannte Fischsammler (engl. FADs  – Fish Aggregation Devices) ein, das sind künstliche schwimmende Objekte, die mit Sendern versehen werden. Sie nutzen den angeborenen Instinkt der Schwarmfische aus, Schutz im Schatten von treibenden  Baumstämmen, Algenflößen etc. zu suchen. Die Ringwade wird dann um den Fischsammler herum ausgebracht. Doch dieses Hilfsmittel führt zu enormen Beifangmengen: Denn die Fischsammler locken nicht nur den Skipjack-Thunfisch an, sondern auch andere Arten wie Großaugen– und Gelbflossenthunfisch. Viele für die Bestandserhaltung wichtigen Jungfische werden gemeinsam mit Meeresschildkröten, Haien und anderen Fischarten als Beifang getötet: 2005 wurden über 1 Millionen Tonnen Thunfisch, ein Drittel des weltweites Thunfisch-Fanges, und über 100’000 Tonnen Beifang mit FADs gefangen.

Fischsammler/FADS – tückische Hilfsmittel der Ringwadenflotten

Fast alle Ringwadenflotten setzen inzwischen Fischsammmler (engl. FAD) ein, um ihre Skipjack-Fänge zu steigern. Doch die künstlichen Hilfsmittel locken nicht nur Thunfische an, sondern auch gefährdete Arten wie Schildkröten und Haie. Außerdem wird tonnenweise junger Thunfisch getötet, mit verheerenden Folgen für das Nachwachsen der Bestände. Unzählige Fischsammler schwimmen bereits im Pazifik, Indik und Atlantik…

Was Greenpeace fordert:

  • Weltweites Verbot von Fischsammlern/FADs in der Ringwadenfischerei
  • Verbot von Super-Super-Seinern
  • Förderung kleinräumiger, regionaler Fischereien mit nachhaltigen und sozial gerechten Standards (Bsp. Malediven)
  • Förderung selektiver Fischereimethoden wie Schleppangeln oder Angeln (Pole & Line, Trolling)
  • Einhalten von Fischereiverbotszonen (z.B. im Westlichen Zentralpazifik)