Besonders die spanische Fischereiflotte ist viel zu gross. Die absurde Subventionspolitik der EU ermöglicht seit vielen Jahren die weltweiten Raubzüge der größten europäischen Fischereischiffe, die fest in spanischer Hand sind.


Zur spanischen Flotte gehört die «Albatun Tres», der grösste Tunfischfänger der Welt.

Spanien ist die grösste Fischerei-Nation Europas: 15 Prozent des gesamten Fangs und 25 Prozent der gesamten Schiffstonnage der EU-Flotte gehen auf sein Konto. Die zwölf größten Schiffe der spanischen Flotte fangen mehr Fisch als die gesamte schwedische Flotte.

Spanien verfügt insgesamt über rund 400 sehr grosse Schiffe, die ihre Fänge weit ausserhalb der spanischen Gewässer machen. Obwohl die spanischen Hauptfänge im Nordatlantik, im Mittelmeer und den westafrikanischen Gewässern erzielt werden, verteilt sich die spanische Fischerei-Armada auf der Suche nach hochpreisigen Fängen wie Thunfisch, Haien und Schwarzem Seehecht über dem gesamten Planeten. Dadurch macht Spaniens Fischereiindustrie EU-weit den größten Gewinn pro Tonne Fisch – im Gesamtwert von 1,87 Milliarden Euro.

Trotz dieser bereits bestehenden Überkapazitäten kann Spanien Riesensummen nutzen, um seine Fischereiflotte weiter zu vergrößern. 2000-2006 erhielt Spaniens Fischereiindustrie 50 Prozent der EU-Fischereisubventionen (1,6 Milliarden Euro, viermal mehr als Italien) sowie weitere 630 Millionen Euro aus nationalen Subventionstöpfen.

Dabei bekommen die größten Schiffe der spanischen Flotte auch die höchsten EU-Subventionen. Ein sehr großer Teil des Geldes kommt vergleichsweise wenigen kapitalintensiven Investitionen zugute. Zudem hat die spanische Regierung mit diesen Unsummen vor allem die Entwicklung zerstörerischer Fangtechniken vorangetrieben wie die Grundschleppnetzfischerei: Sie ist eine der rücksichtlosesten Fangmethoden und zerstört empfindlichen Kaltwasserkorallenriffe am Meeresboden.

Wie ein Greenpeace-Report belegt, sorgt die spanische Regierung darüberhinaus für die Subventionierung illegaler «Piratenfischerei» und erscheint unfähig oder sogar unwillig, illegal arbeitende spanische Fischereifirmen zu verfolgen und zu bestrafen.

 

Anlässlich der Fischerei-Reform fordert Greenpeace Spanien und andere EU-Mitgliedsstaaten auf, die Flottenkapazität massiv zu reduzieren und die Fischerei-Subventionspolitik so zu gestalten, dass mit diesen Investitionen die weitaus grössere Gruppe an kleinen, handwerklichen Fischereibetrieben unterstützt wird, welche Arbeitsplätze sichern und für umweltfreundlichere Fangtechniken stehen.