Klimaschutz und Urwaldschutz sind nicht zu trennen. Allein durch die Vernichtung der tropischen Wälder gelangen Jahr für Jahr 1,5 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre. Das sind rund ein Fünftel der globalen CO2-Menge, die der Mensch jährlich durch seine Aktivitäten freisetzt.


«Stoppt die Zerstörung der Kampar-Halbinsel»: Greenpeace-Protest in einem Torfmoor, wo die Sinar Mas-Tochter APP Regenwald gerodet hat.

© Greenpeace / Novis

Die Bedeutung der Urwälder für das Klima ist in den letzten Jahren immer deutlicher geworden. Wälder sind wichtige globale Kohlendioxidspeicher. Durch die rasante Entwaldung riesiger Flächen in Südostasien, Brasilien und Zentralafrika geht nicht nur dieser Speicher verloren, sondern die Brandrodung sorgt für erhebliche zusätzliche CO2-Emissionen.

In Indonesien sind die Konsequenzen der Urwald-Brandrodung besonders augenfällig. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Palmöl werden die Urwälder niedergebrannt und Torfgebiete entwässert, um sie durch Palmölplantagen zu ersetzen. Allein die Torfwälder Sumatras speichern so viel Kohlenstoff wie von allen Ländern der Erde jährlich emittiert wird.

Inzwischen befindet sich Indonesien wegen seiner Entwaldung nach China und den USA auf Rang drei der grössten CO2-Emmissionsländer und wurde 2008 im Guinessbuch der Rekorde für die weltweit schnellste Entwaldungsrate vermerkt.

Dabei wäre Walderhaltung gemäss Studien eine der billigsten und effizientesten Massnahmen zur Eindämmung des Klimawandels. Würde die Urwaldzerstörung bis 2050 auch nur um fünfzig Prozent reduziert, so würden damit fünfzig Milliarden Tonnen Kohlendioxid vermieden, sagen Wissenschaftler.

Doch leider haben es die Regierungen an der Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen wiederum verpasst die weltweit verbliebenen Urwälder in einem verbindlichen Abkommen unter Schutz zu stellen und hierzu einen Finanzierungsplan auszuarbeiten.