Die EU-Fischerei hat sich in den letzten Jahrzehnten selbst geschadet: Zu viele Schiffe fangen zu viele Fische. Dass die europäische Fischereipolitik nicht auf wissenschaftlichen Empfehlungen, sondern auf kurzfristigen politischen Erwägungen basiert, belegen die folgenden Zahlen & Fakten.


EU-Monstertrawler fangen 300 Tonnen Fisch pro Tag

 

  • 82% der Fischbestände im Mittelmeer und 62% der Fischbestände im Atlantik sind überfischt, d.h. es wird mehr gefangen als nachwachsen kann (Europäische Kommission 2011).
  • Ändern die ihre Fischerei-Regeln nicht, werden im Jahr 2022 nur 8 von 136 europäischen Fischbeständen nachhaltig befischt sein (Fischereikommissarin Damanaki 2011).
  • Die Überfischung kostet Fischer und Fischhandel jedes Jahr über 32 Milliarden Euro an verlorenen Einnahmen und Gewinnen (Weltbank 2009).
  • Die EU-Flotte ist um ein Zwei- bis Dreifaches zu gross, um in den eigenen Gewässern nachhaltig Fischfang betreiben zu  können –  also nur soviel Fisch zu fangen wieder nachwachsen kann (Europäische Kommission 2008).
  • Die EU ist nach China und Peru die drittgrösste «Fangnation» der Welt.  2007 lag die Fangmenge bei 5,1 Millionen Tonnen Fisch (Europäische Kommission  2010).
  • 80%der Fischer in der EU sind mittelständische Küstenfischer. Sie verfügen nur über 20% der Fangquote, während die die Fischerei-Industrie die übrigen 80% der Fangmenge abfischt (basierend auf Daten der Europäischen Kommission).
  • In vielen Fischereien wird 60 Prozent des Fangs tot oder sterbend zurück ins Meer geworfen, da er nicht zu einem lukrativen Preis verkauft werden kann oder die Fangquote überschritten wurde (Europäische Kommission 2008).
  • In der Nordsee bestehen inzwischen 93%der Kabeljau-Fänge aus Tieren, die noch nicht das fortpflanzungsfähige Alter erreicht haben (Europäische Kommission, 2009).
  • Die Überfischung hat den Bestand des Blauflossentunfisches im Atlantik auf weniger als 15 Prozent der ursprünglichen Größe dezimiert (ICCAT 2009).
  • Fast ein Viertel (1,2 Millionen Tonnen) der EU-Fangmenge wird in internationalen oder fremden Gewässern gefangen (Europäische Kommission 2008).
  • EU-Steuerzahler tragen jährlich über 158 Millionen Euro bei, um durch  «Fischerei-Partnerschaftsabkommen» den Zugang zu Fischgründen in Länder außerhalb der EU zu sichern (Europäische Kommission 2008).
  • 50% der gesamten Fischerei-Subventionen aus Brüssel gehen nach Spanien (Europäische Kommission 2010).
  • 65% der in der EU gegessenen Fische & Meeresfrüchte werden importiert (Europäische Kommission 2008).
  • Die EU gibt zu, dass in den meisten europäischen Ländern mittlerweile die finanziellen Kosten aufgrund von Subventionen und Verwaltungsaufwand den Wert des gesamten Fischfangs übersteigen (Europäische Kommission 2009).
  • Obwohl es Anstrengungen im Kampf gegen Piratenfischerei gibt, wurde im Jahr 2007  illegal gefangener Fisch im Wert von 1,1 Milliarden Euro in die EU importiert  (Europäische Kommission 2007).