Seit zehn Monaten ist Greenpeace in Afrika vertreten. Seither ist die Arbeit auf diesem Kontinent intensiviert worden. Ein beispielhaftes Projekt ist die Ausbildung von jungen Solarfachleuten in Kamerun.

Freitag, 11. Juni 2010
Greenpeace organisiert in Südafrika ein Solar Public Viewing

© Andy Royal / Greenpeace

Yaoundé, Kamerun, Juni 2009, im Hinterhof des Zentrums für Umwelt und Entwicklung (CED), einer Partnerorganisation von Greenpeace: Eine Gruppe von 37 jungen Afrikanerinnen und Afrikanern vertieft sich in den Bau und die Funktionsweise eines solarbetriebenen Dörrapparats. Ein paar Schritte weiter berechnet eine zweite Gruppe die Panelgrösse für den Strombedarf einer Dorfschule, eine dritte baut zwei Modelle effizienter Holzherde, derweil die vierte Gruppe sich mit der solaren Trinkwasseraufbereitung befasst. Das dreiwöchige Intensivtraining «Urwaldschutz ist Klimaschutz. Solarenergie, eine Lösung für Afrika» unter Anleitung von zwei afrikanischen und zwei Schweizer Experten ist in vollem Gang.

Es leuchtet ein, dass Solarenergie und Effizienz die Energielösungen für Afrika sind. Aber ausser Einzelprojekten gibt es keine wirkliche Umsetzung. Material fehlt, Know-how fehlt, Geld fehlt. So sagt ein Teilnehmer: «Ich bin seit über 30 Jahren Elektriker und hatte noch nie die Gelegenheit, Solargeräte zu sehen. Ich bin sehr
beeindruckt.»

Greenpeace Schweiz hat diese Ausbildung zusammen mit CED initiiert, um das junge afrikanische Greenpeace-Büro in seiner Aufbauarbeit zu unterstützen. Natürlich kann Greenpeace den Kontinent nicht allein «solarisieren». Aber wir können lokale Bestrebungen aufnehmen, den Austausch von Know-how fördern, die besten Vorgehensweisen und Verfahren einführen und weiterentwickeln und schliesslich auf politischer Ebene nachhaltige Lösungen einfordern.

 

Wie in der Schweiz gibt es auch in Afrika in jedem Projekt Schwierigkeiten: Bei diesem hier spielte die Sonne nicht immer mit, das aus der Schweiz geschickte Material stand erst nach zwölf Tagen zur Verfügung und nicht nach zwei, wie gedacht, und das Sekretariat war zeitweise arg überfordert, weil es mitten in den Vorbereitungen einen Personalwechsel gab.

Doch dies alles tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Es wurde nicht nur solar gebaut, gekocht und gerechnet, nicht nur über Urwaldschutz und Klimawandel gelehrt und diskutiert. Es wurde auch gescherzt und es wurden Geschichten erzählt. Und es wurde viel getanzt.

Das «Africa Youth Package» können Sie unter der Adresse bestellen.

Greenpeace in Afrika – wie weiter?

Im November 2008 hat Greenpeace in Südafrika und in Kongo die ersten Büros auf dem afrikanischen Kontinent eröffnet. Schwerpunktthemen sind Energie, Kongo-Regenwald und Überfischung der Meere.

Einzelprojekte sind zum Beispiel ein zweiter Solarworkshop und der Aufbau eines Netzwerks junger Solarakteure und -akteurinnen, der Bau von Solarlampen, Schulpatenschaften für Bleistifte aus gepresstem Recyclingpapier, eine Studie «Nachhaltige Energieperspektiven für Kamerun» oder die Etablierung einer nationalen Plattform für eine nachhaltige Energiepolitik in diesem Land.