Greenpeace-AktivistInnen überraschen Aldi Suisse und Lidl Schweiz: Vor zwei Zürcher Filialen haben sie heute um 11 Uhr Skulpturen errichtet. Sie bilden den Satz «Einweg vermüllt die Zukunft». Der Verpackungswahnsinn ist bei den zwei Detailhändlern besonders gross. Das geht aus dem heutigen Bericht «Mehrweg für die Zukunft» hervor.

Einweg vermüllt die Zukunft. So steht es auf den Skulpturen, die 12 Greenpeace-AktivistInnen heute an zwei Zürcher Standorten aufgebaut haben. Grosse Buchstaben aus Mehrwegflaschen bilden das Wort «Zukunft», ein Banner leitet den Satz ein. Die Protestaktion fand ab 11 Uhr vor zentralen Filialen von Lidl Schweiz beim Fraumünster und Aldi Suisse beim Hauptbahnhof statt. Beide Sortimente umfassen kaum Mehrweg, was in starkem Kontrast zum Bedürfnis der SchweizerInnen steht. Aus dem heute veröffentlichten Bericht «Mehrweg für die Zukunft» geht hervor: 95 Prozent der SchweizerInnen sind bereit, mit Mehrwegbehältern einzukaufen. Fotografien der Aktionen sind unter diesem Link verfügbar.

Die Aktionen haben spontanen Applaus von Passanten ausgelöst und zu ausführlichen Gesprächen mit ihnen geführt. Manche liessen sich vor der Szene fotografieren. Ein Plakat zeigte die Forderungen von Greenpeace Schweiz auf: Den Ausbau bewährter Modelle wie Mehrwegflaschen sowie die Entwicklung innovativer Nachfüllsysteme. Und schon jetzt sollen Kunden, die wiederverwenden, preisliche Vorteile haben. «Die Aktionen verdeutlichen den Handlungsbedarf. Detailhändler müssen dringend reagieren, um die biologische Vielfalt und das Klima zu schützen», sagt Philipp Rohrer, Zero-Waste-Experte bei Greenpeace Schweiz.

SchweizerInnen sind bereit für die Mehrweg-Revolution 

Philipp Rohrer hat den Bericht erstellt und vergleicht darin das Mehrweg-Angebot der Detailhändler Migros, Coop, Lidl Schweiz, Aldi Suisse und Volg. Alle hinken dem Bedürfnis nach Mehrwegbehältern hinterher und zwingen KonsumentInnen, Verpackungsabfall einzukaufen. «Eine überwältigende Mehrheit der befragten Personen ist bereit, aus der Wegwerfkultur auszusteigen», sagt der Experte für Zero Waste. Zumindest die Plastikkrise scheinen manche in der Detailhandelsbranche anzuerkennen. Doch bislang fehlen Strategien, um den Rohstoffverschleiss drastisch zu reduzieren. Der Bericht geht auf konkrete Schritte ein, die zu einer plastikfreien Zukunft führen. In einem Wort lautet die Lösung: Wiederverwenden.

Bildmaterial der Aktionen steht hier zur Verfügung, 
zum Bericht «Mehrweg für die Zukunft» führt dieser Link.

Kontakte
Philipp Rohrer, Zero-Waste-Experte Greenpeace Schweiz, +41 76 516 94 30, [email protected] 

Eva-Maria Schleiffenbaum, Mediensprecherin Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 60, [email protected]