Acht Jahre nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima ist die Region nach wie vor verstrahlt – trotzdem lässt die Regierung Japans Arbeiterinnen und Arbeiter das Gebiet rund um das AKW säubern und Familien mit ihren Kindern dorthin zurückkehren. 

Am 11. März 2011 erschütterte ein Erdbeben die Küste Japans und es kam zum atomaren Unglück in Fukushima. Seit der Katastrophe versucht das Land, die Region nach und nach von der Strahlung zu befreien – indem Arbeiterinnen und Arbeiter radioaktive Erde und Pflanzen in Müllsäcke stecken. Dass die Radioaktivität aus den Wäldern und Hügeln trotzdem noch einen massiven Einfluss auf das Gebiet hat, zeigen Greenpeace-Messungen vom Oktober 2018: An fast allen 17 000 von Greenpeace gemessenen Punkten wird der international empfohlene Wert an Strahlendosis überschritten.

Nichtsdestotrotz setzt die japanische Regierung die Reinigungsarbeit in Fukushima fort und riskiert damit die Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter. Fast schlimmer noch: Das Land lässt auch ehemalige Bewohnerinnen und Bewohner und deren Kinder in die Gebiete rund um das havarierte Kernkraftwerk zurückkehren – entgegen der Empfehlung der Vereinten Nationen und dem veröffentlichten Report von Greenpeace. In unserer Bilderreihe erfährst du mehr über die problematische Situation vor Ort.

Mizue Kanno zeigt auf den kontaminierten Wald vor ihrem Haus in Namie. Am 11. März 2011 musste sie ihr Zuhause fluchtartig verlassen und konnte bis heute nicht zurückkehren. Obwohl ihr Haus erheblichen Säuberungen unterzogen wurde, gehört es zu einem Teil von Namie, der noch immer eine Sperrzone ist. (© Christian Åslund/Greenpeace)
Ein Radioaktivitätsmessgerät zeigt in der Gemeinde Obori 6.07 Mikrosievert an. Arbeiterinnen und Arbeiter würden in diesem Gebiet einer Strahlendosis ausgesetzt werden, die äquivalent zu Hunderten von Bruströntgenaufnahmen jährlich wäre. Die japanische Regierung möchte einen kleinen Teil des Gebiets bereits 2023 für die Rückkehr von Familien freigeben. (© Christian Åslund/Greenpeace)
Kinder auf einem Schulhof in Iitate. Die Dorfgemeinde liegt 30–45 km vom AKW Fukushima Daiichi entfernt und wurde ebenfalls im März 2017 für die Rückkehr freigegeben. 70 % dieses Gebiets bestehen aus Wald, der nicht dekontaminiert werden kann, weshalb die Strahlendosis dort nach wie vor bei 20 Millisievert pro Jahr liegt. Die Internationale Strahlenschutzkommission empfiehlt eine Dosis von höchstens 1 Millisievert pro Jahr. (© Christian Åslund/Greenpeace)
Die Dekontaminierungsmethode der japanischen Regierung hat in Fukushima bis im März 2018 über 17 Millionen Kubikmeter an radioaktiven Abfällen zusammengebracht. Seit 2011 sind über 70000 Arbeiterinnen und Arbeiter mit der Säuberung beauftragt. Viele der Beschäftigten kriegen weder einen fairen Lohn noch haben sie ein ausführliches Radioaktivitätstraining erhalten. (© Christian Åslund/Greenpeace)
Ein verlassener Keramikladen in der Gemeinde Obori. Menschenrechtsberichterstatter der UN haben die Regierung Japans vor der gefährlichen Situation für Arbeiterinnen und Arbeiter und zurückkehrende Familien gewarnt. Doch das Land hält an seinem Dekontaminierungsplan fest – auch wenn man diesen als wahnsinnig betiteln könnte. (© Christian Åslund/Greenpeace)