Bern. Seit 6 Uhr heute morgen verlesen Greenpeace-AktivistInnen vor dem Bundeshaus die Namen von 12’000 Schweizerinnen und Schweizern. Diese Menschen haben ihre Stimme via Web oder Unterschrift bei Greenpeace deponiert und verlangen vom Bundesrat mutigeren Klimaschutz. Greenpeace fordert den Bundesrat vor der heutigen Sitzung auf, seiner Verpflichtung gegenüber der Bevölkerung endlich nachzukommen. Heute muss er die letzte Chance vor der UN-Konferenz in Kopenhagen packen, um seine kläglichen Klimaschutz-Ziele nachzubessern.

Heute vor Sonnenaufgang proijzierten
Greenpeace-AktivistInnen auf den Boden vor dem Bundeshaus ein knapp
100 Quadratmeter grosses Lichtbild. Die Collage aus Zitaten und
Gesichtern zeigt, was die Bevölkerung von der Schweizer
Klimapolitik erwartet. Von einem Podium aus werden in den kommenden
Stunden die Namen all jener verlesen, die mit ihrer Stimme für
mutigen Klimaschutz einstehen. Die tönende Botschaft geht an die
Entscheidungsträger, insbesondere den Bundesrat: Am Montag starten
in Kopenhagen die Klima-Verhandlungen und noch immer steht die
Schweiz mit ungenügenden Zielen da. Wie eine Ende November durch
Greenpeace veröffentlichte Studie von Climate Analytics zeigt,
führt eine weltweite Klimapolitik im Stile der Schweiz (20 Prozent
Reduktion bis 2020) bis 2100 zu einer globalen Erwärmung von 3 Grad
statt der gerade noch verkraftbaren angstrebten maximalen 2
Grad.

Die 12’000 verlesenen Namen von Schweizern und
Schweizerinnen sind Teil einer weltweiten Stimmensammlung: via Web
oder Unterschrift haben über eine Million Menschen fürs Klima von
ihren Politikern Taten statt Worte gefordert. Halbstündlich bis zum
frühen  Nachmittag ertönt auf dem Bundesplatz aus klangvollen
Holzhörnern ein Klimaruf als Signal, dass jetzt schnelle und
radikale Entscheide gefragt sind. Klima-Aktivist Theo Gubler: «Ich
erwarte vom Bundesrat, dass er die wissenschaftlichen Fakten nicht
länger ignoriert und vorwärts macht. Die weltweit über eine Million
Stimmen, die ich heute mit vertrete, zeigen: viele Menschen haben
den Ernst der Stunde erkannt und wünschen sich verantwortungsvolle
Politiker, die sich endlich zu wirkungsvollem Klimaschutz
bekennen.» Greenpeace erwartet für Kopenhagen folgenden Schweizer
Einsatz: 

  • Minus 40 Prozent CO2 bis 2020. Das gilt für alle
    Industrieländer.
  • 1,7 Mrd. Schweizer Franken als jährlichen Beitrag in den
    Klimafonds, der durch die Industrieländer zu finanzieren ist
    (jährlich 110 Mrd. Euro).

Greenpeace fordert vom Bundesrat, die heutige
Sitzung zu nutzen, um bei seinen Klimazielen und damit seinem
Mandat für Kopenhagen nachzubessern.

Sie können uns jederzeit auf dem Bundesplatz
besuchen. Nach der Bundesrats-Sitzung wird Greenpeace Bundesrat
Leuenberger die 12’000 Schweizer Stimmen mit auf den Weg nach
Kopenhagen geben – verpackt in einen Eisbären.

Pressebilder

Mehr Informationen bei:

Sibylle Zollinger, Mediensprecherin +41 447 41
73

Alexander Hauri, Leiter Klimakampagne +41 76
399 60 61