Der Basler Agrochemie-Multi Novartis bleibt auf seinem Gentech-Mais sitzen. In Frankreich sollten 15’000 Hektaren angepflanzt werden. So wollte es der Agro-Multi. Doch der erste kommerzielle Gentech-Anbau in Europa findet nur auf wenigen hundert Hektaren statt. Und die Vorsicht der französischen Bauern ist berechtigt: Eine in diesen Tagen offiziell publizierte Untersuchung der Schweizerischen Landwirtschaftlichen Forschungsanstalt zeigt, dass der Bt-Mais von Novartis auch Nützlingen in der Nahrungskette Schaden zufügt. Eine derartige Studie durchzuführen, hat Novartis bis auf den heutigen Tag unterlassen.

Zürich/Paris. Laut dem Untersuchungsbericht der Zürcher Forschungsanstalt werden nützliche Insekten vergiftet wenn sie Schädlinge fressen, welche sich ihrerseits vom Gentech-Mais von Novartis ernährten. Diese Untersuchung bestätigt die schlimmsten Befürchtungen der Gentech-KritikerInnen: Ähnlich wie bei DDT gelangen die Gifte genmanipulierter Pflanzen in die gesamte Nahrungskette. Laut Greenpeace-Sprecherin Louise Gale ist es schwer nachvollziehbar, wie die EU-Kommission transgenen Mais erlauben konnte, ohne dass ihr Novartis eine solche Untersuchung vorlegte. Greenpeace verlangt darum von der EU-Kommission, dass der Novartis-Mais sofort europaweit verboten wird. In Frankreich, wo der Mais in diesem Jahr erstmals hätte angebaut werden sollen, reagierten die Bauern indes bereits auf ihre Weise: Sie liessen die Saatgut-Kooperativen auf über 90 Prozent ihres Novartis-Gentech-Mais sitzen und bauten lieber konventionellen Mais an. Die gesunde Skepsis trägt auch den Bedürfnissen des Marktes Rechnung: 76 Prozent der französischen Bevölkerung will keinen Gentech-Food und die Mehrheit der Bauern fordert von der Regierung die Zurücknahme der Anbaubewilligung des Bt-Mais. Das Vorgehen von Novartis zeigt einmal mehr, dass die Gentech-Lobby der Bevölkerung mit allen Mitteln genmanipulierte Retortennahrung um des Profites Willen aufzwingen will. Dieser bringt weder den KonsumentInnen noch der Umwelt irgendeinen Vorteil, dafür eine Menge ungeklärter Risiken. Am 7. Juni hat die Schweizer Bevölkerung die einmalige Chance, diesen gefährlichen Gentech-Mais und andere Laborpflanzen mit einem Ja zur Genschutz-Initiative von den Äckern fernzuhalten.


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Bruno Heinzer, Koordinator Genschutz-Kampagne 01 / 447 41 41