Aufgrund der gravierenden Mängel im öffentlich aufgelegten Zonenplan (Plan Spécial) zur Totalsanierung der Deponie Bonfol reicht das Collectif Bonfol beim zuständigen Raumplanungsamt des Kantons Jura Einspruch ein. Denn: Der aktuelle Sanierungsplan ist unvollständig, ohne Korrekturen könnte die BCI-Sanierung schwerwiegende Folgen für Mensch und Umwelt haben. Das Collectif Bonfol fordert, dass die gravierenden Mängel zwingend behoben werden.

Delémont/Zürich/Benseçon(F). Im Gegensatz zur
Basler Chemischen Industrie wollten die Organisationen des
Collectif Bonfols die marode Giftgrube in Bonfol schon immer
sanieren – dank uns wird überhaupt totalsaniert werden. Jahrelang
haben sich Greenpeace, Pro Natura, WWF, UNIA und Les Verts de
France zudem mit allen zur Verfügung stehenden, konstruktiven
Mitteln für eine saubere, sichere und möglichst rasche
Totalsanierung der Deponie eingesetzt und einige
Projekt-Verbesserungen erreicht. Doch trotz Erfolgen haben die
zahlreichen qualifizierten Expertisen des Collectif Bonfols und die
unzähligen Sitzungen der letzten fünf Jahre scheinbar noch nicht
genügend genützt – Novartis & Co. haben zwingende
wissenschaftliche Hinweise und Warnungen der NGO in den Wind
geschlagen.

Der während 30 Tagen öffentlich aufgelegte
Sanierungsplan (Plan Spécial, Zonenplan) ist aus rechtlicher Sicht
unvollständig und fehlerhaft. Deshalb haben die Organisationen des
Collectif Bonfols jetzt die ihnen zustehenden Rechtsmittel
ergriffen und beim zuständigen Raumplanungsamt Einspruch erhoben.
Die wichtigsten Kritikpunkte am aktuellen BCI-Sanierungsplan
sind:

  • Die Ziele der Altlastensanierung sind unklar formuliert. Es ist
    zu befürchten, dass die Deponie auch nach einer Sanierung eine
    sanierungsbedürftige Altlast bleibt.
  • Es fehlen Massnahmen, um Schadstoffaustritte in die Luft, Boden
    und Grundwasser zu verhindern. Zudem erfasst die BCI mit ihren
    Analysemethoden die Vielfalt der gefährlichen Chemikalien und deren
    Emissionen nicht.
  • Der Umweltverträglichkeitsbericht (NIE) als integraler und für
    Umwelt, Arbeitssicherheit und Gesundheit zentraler Bestandteil des
    Plan Spécials lässt grundlegende Fragen unbeantwortet.

Das Collectif Bonfol fordert, dass die
gravierenden Mängel in den Bereichen Luft, Boden, Wasser und
Analytik zwingend behoben werden, damit die sichere und definitive
Sanierung schnellstmöglich beginnen kann. Matthias Wüthrich von
Greenpeace meint: «Wir brauchen Garantien, dass die BCI-Sanierung
nicht zum Desaster wird. Im vorliegenden Sanierungsplan ist der
Schutz von Mensch und Umwelt nicht garantiert – BCI und Behörden
müssen darum die Mängel beheben, damit die Totalsanierung zügig
durchgeführt werden kann.»

Kontakt:

Matthias Wüthrich, Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 31