Canberra, Zürich, 14. September 2009. Wenn weltweit entschieden in die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien investiert wird, verdienen im Jahr 2030 rund sieben Millionen Menschen ihr Brot mit der Produktion von klima- und umweltfreundlichem Strom. Zu diesem Ergebnis kommt ein heute veröffentlichter Bericht von Greenpeace International und dem European Renewable Energy Council (EREC). Der Schweiz brächten konsequente Klimaschutzmassnahmen mit erneuerbaren Energien und Energieeffizienz im gesamten Energiesektor rund 60.000 neue Jobs.

Eine Umstellung der bisherigen Stromproduktion
auf erneuerbare Energien würde nicht nur 10 Milliarden Tonnen
CO2-Emissionen vermeiden, sondern auch 2,7 Millionen
mehr Jobs schaffen als wenn weiterhin auf fossile Brennstoffe –
Kohle, Erdöl und Gas – sowie auf Atomkraft gesetzt wird.

«Internationale Entscheidungsträger können die
Doppelkrise – Wirtschaftsrezession und Klimawandel – bewältigen,
indem sie entschlossen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz
investieren,» sagt Sven Teske, Greenpeace-Deutschland
Energieexperte und Hauptautor des neuen Berichts «Working for the
Climate: Renewable Energy & The Green Job (R)evolution». «Für
jeden Job, der in der Kohleindustrie verloren geht, schafft die
Energiewende drei neue im erneuerbaren Stromsektor. Wir können uns
für grüne Arbeitsplätze und Wachstum entscheiden oder aber für
Arbeitslosigkeit und den ökologischen und sozialen Kollaps.»

Die Berechnungen des heute in
Canberra/Australien veröffentlichten Berichts basieren auf dem
Greenpeace-Energieszenario «Energy (R)evolution», mit dem die
weltweiten CO2-Emissionen bis im Jahr 2050 um mindestens
50 Prozent reduziert werden sollen (gemessen am Ausstoss von 1990).
Führende Mitglieder des UN-Weltklimarates IPCC fordern inzwischen
sogar eine Reduktion der CO2-Emissionen um bis zu 85
Prozent. Gemäss den Berechnungen von Greenpeace erfordert allein
schon eine Reduktion um 50 Prozent bis 2050 eine Verneunfachung des
Einsatzes von erneuerbaren Energien.

60.000 neue Arbeitsplätze in der
Schweiz

In der Schweiz könnten nach Schätzungen von Greenpeace im
gesamnten Energiesektor durch die verstärkte Förderung erneuerbarer
Energien und durch Energieeffizienz-Massnahmen bis 2030 rund 60.000
zusätzliche Jobs geschaffen werden. Diese Zahl entspricht mehr als
einem Drittel der heutigen Arbeitslosen. Dabei würden vor allem
Hersteller von effizienten und sauberen Energietechnologien, das
einheimische Gewerbe und die Beschäftigten in den Bereichen Bau,
Energieplanung, Gebäudesanierungen, Installation, Wärme- und
Stromproduktion profitieren.

Annette Reiber, Energieeffizienz-Campaignerin
von Greenpeace Schweiz: «Es ist höchste Zeit, dass die Schweiz die
Klimaszenarien des Weltklimarates ernst nimmt und entschieden in
erneuerbare Energien investiert. Mit weitsichtigen Entscheidungen
können neue Arbeitsplätze geschaffen und die klimaschädlichen
CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent reduziert werden. Um dieses
Ziel zu erreichen, braucht es lediglich eine kluge Mischung von
Fördergeldern und Vorschriften. Sektorübergreifende und spürbare
Energie- und CO2-Steuern, die Ausweitung der kostendeckenden
Einspeisevergütung und eine Sanierungspflicht sind dafür wichtige
Massnahmen.»

Kontakt

Annette Reiber, Energieeffizienz-Campaignerin,
, 079 431 15 22

Anita Merkt, Kommunikation Klima und Energie,
, 078 791 40 20

Weitere Informationen:

Bericht Green Job (R)evolution
(englisch)

Medien-Zusammenfassung Job (R)evolution
(englisch)

Mehr zur Energy (R)evolution

Forderungen an die Schweizer
Politik