Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat heute die genmanipulierte Maissorte Mon810 des US-Konzerns Monsanto für den menschlichen Verzehr zugelassen. Dies, obwohl immer mehr Menschen Gentech-Food ablehnen, und obwohl nach wie vor ungeklärt ist, ob das Verspeisen von genmanipulierten Pflanzen gesundheitliche Schäden nach sich ziehen kann. Internationale Studien weisen – im Gegensatz zur BAG-Meinung – sogar ausdrücklich auf ein solches Gefahrenpotential hin. Die Begründung des BAG, es sei immer wieder zu Lebensmittel-Verunreinigungen mit dem noch illegalen Mon810-Mais gekommen und man wolle mit der Zulassung zukünftige Beanstandungen vermeiden, mutet nur noch zynisch an.

Zürich/Bern. Das BAG schliesst in seiner Medienmitteilung eine Gesundheitsgefährdung durch den Gentech-Mais aus. Woher das Amt diese Sicherheit hernimmt – trotz fehlender Langzeitstudien und trotz Warnungen verschiedener Experten – ist schlicht unerklärlich. Statt strikt das Vorsorgeprinzip anzuwenden, weichen die Bundesbehörden schrittweise vor dem Druck der Gentech-Lobby zurück. Und statt dass sich das BAG für gentechfreie Lebensmittel einsetzt, drückt das Amt der Gentech-Verseuchung unserer Nahrungsmittel den offiziellen Bewilligungsstempel auf. Der neu als Lebensmittel (und vom Bundesamt für Landwirtschaft als Viehfutter) zugelassene Mon810-Mais von Monsanto enthält ein Bt-Fremdgen, das ihn ein Insektengift produzieren lässt. Die Bt-Technologie ist äusserst umstritten, da die Bt-Pflanzen gemäss verschiedenen Studien auch Nützlinge schädigen und die Folgen für die Mikroorganismen im Boden absolut unabsehbar sind. Die Bildung von Bt-resistenten Schädlingen ist nur eine Frage der Zeit und wird langfristig den Einsatz von noch härteren chemischen Keulen in der Landwirtschaft erfordern. Mit diesem Geschenk an die Gentech-Industrie funktioniert das BAG die KonsumentInnen zu Versuchskaninchen in einem Lanzeit-Fütterungsexperiment um: Für Konsumenten und Konsumentinnen bringt der Gentech-Mais keinerlei Nutzen, aber beträchtliche Gesundheitsrisiken. Die Zulassung jeglicher Gentech-Pflanzen ist ohne Langzeitstudien und seriöse Risikoforschung nicht zu verantworten. Das deutsche Gesundheitsministerium hat im Februar eine Bewilligung für Gentech-Mais aus Rücksicht auf die Gesundheit sistiert. In Österreich ist der Monsanto810-Mais verboten. Ist dem BAG Schutz der Bevölkerung und der Umwelt weniger wichtig? Greenpeace fordert die Schweizer Behörden auf, die Bewilligung für den Gentech-Mais sofort zurückzunehmen.


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